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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1
Seite - 368 -
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368 GÖBS. Spitzbogenfries herum. Beiderseits des Presbyteriums befinden sich in Doppelreiben die reich geschnitzten und eingelegten Chorstühle des früheren Domcapitels. Unter dem Chore befindet sich eine romanische (nicht zu- gängliche) Krypta. An der Wand des Seitenschiffes an der Epistelseite befindet sich die Grabschrift der Stifterin. Das Hochaltarblatt stammt von Schmidt. B i scho fskape l l e , s. an der Kirche angebaut. Dieselbe ist von geringer Größe (8 y2 m Länge und 4 J/2 m Breite) und besitzt unten einen gleichartigen Raum, der wahrscheinlich als Taufkapelle diente. Die Kapelle ist aus dem Übergangsstile und hat nur zwei Joche, wovon eines auf den Abschluss zum Fünfeck fällt. Interessant sind die Consolen für den Über- gangsstil, aber noch interessanter die Reste von Wandgemälden, die noch dem 13. Jahrhunderte angehören. Die Klosteranlage ist jetzt in zwei Complexe getheilt, wovon die vorderen Bauten um den ersten Hof zur sogenannten Stiftsherrschaft gehören und von Zinsparteien bewohnt werden, während die rückwärtigen Bauten im Besitze des Braumeisters Herrn Max Kober sind und zur Dampfbräuerei eingerichtet wurden. Romanische M e s s g e w ä n d er : Die Schätze dieserKirche l iegen in den höchst merkwürdigen romanischen Mess- ornaten, welche durch hohes Alter , das unvergle ichl iche Mater ia l , re iche Symbol ik und kunstvo l l e Technik zu den interessantes ten al ler überhaupt erhalten geblie- benen a l t l i turg ischen Gewänder zählen. Sie bestehen (theil- weise zerschnitten) aus einer ziemlich vollständigen Casula (Messgewand), Dalmatica, Tuniceila und Pluviale (Chormantel, besonders reich gearbeitet), sowie einem Antipendium. Die Stickereien dieser Gewänder zeigen ins- besondere zahlreiche Tbiergestalten aus der altchristlichen Symbolik, nebst Heiligenfiguren, Spruchbändern, Ornamenten etc. Wie aus mehreren In- schriften in romanischen Minuskeln hervorgeht, sind diese unschätzbaren Gewänder unter der Äbtissin Kunigunde H. (1239 — 1269) im Kloster entstanden und zwar wurde das Antipendium, welches ein Bild der ersten Kirche enthält, sogar eigenhändig von ihr gestickt (•CJmnigundis Äbbalissa me fecit). Außerdem befinden sich hier noch mehrere neuere, reich ge- stickte Messornate aus dem 15. und 16. Jahrhundert, zweifellos Arbeiten der Nonnen. St. Erhart. V4 St. w. von Göss liegt das uralte St. Erharts- kirclilein, umgeben mit dem 1535 hieher verlegten Pfarrgottesacker, welchen heute noch einige schöne, schmiedeiserne Grabkreuze zieren. Hier ruhen auch die letzte Äbtissin zu Göss und der erste Bischof des Leobner Bisthums (Graf Engel). Die vielen Eisenhämmer nächst Göss wurden aufgelassen. Umgebung Leobens : Kleinere Ausflüge*) bis za J/2 Tag. 1. Massenberg (siehe S. 17), ist der s. von der Stadt gelegene Hügel, welcher besonders vormittags die schönste Übersicht von Leoben *) Die in Gehstunden angegebenen Entfernungen sind stets von Leoben aus gerechnet.
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
1
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.45 x 21.56 cm
Seiten
496
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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