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380 Donawitz. — St. Peter - Freyenstein.
diverse Zeugfeuer, 3 Schwanzhämmer, Schleiferei; erzeugt Ackergeräthe und
Gezähe; in Gemeingrub: 2 Feinblechstrecken mit diversen Öfen und großer
Beizerei (liefert das Blech für Blechgeschirrfabriken).
Alle Objecte sind durch Schienenstränge verbunden und hat die Werks-
bahn drei Locomotiven.
Die Vordernherger Bahn ist mit der Hütte durch eine Schleppbahn ver-
bunden. Jährlicher Verkehr 10.400 Waggons.
Neuerbaut wurde ein Hochofen mit Coaksfeuerung für 150 Tonnen Tages-
erzeugung, sammt den dazu gehörigen Röstöfen, Kesseln und Maschinen; der Ver-
kehr steigert sich dadurch per Jahr um 14.400 Waegons, so dass jährlich circa
25.000 Waggons laufen werden.
Von den circa 1300 Werksarbeitern wohnen nur ein Drittel der Verhei-
rateten in Donawitz, die anderen in Leoben, Mühlthal, Nennersdorf, Göss,
Leitendorf, Ilinterberg bis St. Michael und Trofaiach. Die 67 Werkshäuser (dar-
unter 58 Arbeiterhäuser) beherbergen 314 Parteien und 748 Kinder im Alter
von 1—14 Jahren.
Bezüglich Spaziergänge, siehe Umgebung Leohen.
St. Peter - Freyenstein.
G.: „Graf", mit 1 Z, zu 80 kr., schöner Garten, Veranda, 2 Kegelbahnen,
vorzügliche Küche; Handler zum „Stern"; Blatschek, gute und billige Küche,
guter Ungarwein.
Werks re Stauration in der Gmeingrnbe.
Te ich bad der Frau Krempl, Schlossbesitzerin in Friedhofen.
Vo lk schule, 3classig, mit 1 kleinen Expositur im Tollinggraben.
Vereine: Feuerwehr, g. 1885.
Industr ie : Blechwalzwerke der Österr.-alpinen Montangesellschaft, g.
1817. Zeughammer zu St. Peter, 2 Kalköfen; Arbeiterzahl circa 100.
St. Peter bei Freyenste in , stattliches Pfarrdorf mit 67 H.
und 600 E., der aus den Ortschaften St. Peter, Tollinggraben und Trai-
dersberg bestehenden gleichnamigen Gemeinde mit 183 H. und 1500 E.,
liegt auf 610 m Sh., sehr malerisch am Eingange jener Felsenenge, welche
durch den schroff gegen das Thal des Vordernbergbaches ausspringenden
Burgfelsen von Freienstein, von welcher heute die schlossartige Kirche
ins Thal schaut und das Herandrängen der gegenüberliegenden Thallehne
gebildet wird.
Während die Curatie St. Peter erst in der Josefinischen Zeit (1786)
entstanden ist, ist die einschiffige Kirche, ein schöner einheitlicher, spät-
gothischer Bau mit hübschem Portale, einer sehr interessanten gothischen
Petrnsstatue am Hochaltar und einem steinernen Sacramentshäus-
chen sowie in jüngster Zeit hergestellten schlanken Thurmspitze schon
1497 entstanden. Als Pfarrhof dient das sogenannte Steinhaus, welches
die Jesuiten anfangs des 17. Jahrhunderts erbauten. Dass St. Peter sehr
alt ist und hier schon im 12. Jahrhunderte eine Kirche bestand, geht
aus dem Umstände hervor, daß Herzog Otttokar schon am 2. August 1188
die Kirche zu St. Peter ob Leoben dem Stifte Admont einverleibte, bei
welchem Anlasse auch schon eines daselbst stationierten Priesters, eines
Capellanus erwähnt wird. Die Kirche gehörte damals zur Mutterkirche
St. Michael. Admont konnte jedoch später den Besitz der Kirche nicht
behaupten.
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 1
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.45 x 21.56 cm
- Seiten
- 496
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918