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394 Trofaiach.
Der neue Fußsteig zieht sich an der Halterhütte 1. über Geröll,
Rasen und Gebüsch in Serpentinen in 1 St. zum Krumpenhals, 1699 ÍM,
den Sattel zwischen Gossing(Zöls)stein und Reichenstein empor. (Am
Gossingstein befindet sieh die sogenannte Wildkirche, eine ausgedehnte
Höhlenlocalität, die infolge ihrer steilen Abstürze bisher noch nicht durch-
forscht wurde.) Yom Krumpenhals sieht man zur Linzeralpe hinab, eine
mit Geröll und Krummholz bedeckte Mulde zwischen Gossingstein, Reichen-
stein und Hiefler.
Der Reichenstein fällt gegen dieses Kar in hohen, steilen, theil-
weise überhängenden Wänden ah. Häufig Steinfälle. Man geht über Geröll,
und ziemlich steilen Rasen (unterwegs eine gute Quelle), auf die flache
Einsattlung zwischen Reichenstein und Hiefler, den Reichhals (1 % St.) ;
hier sieht man gegen Eisenerz. Der Hals*) ist eine schmale Schneide, ober
der der gute und vollständig gefahrlose Weg nun r. in 20 Min. auf das
breite Plateau des Reichenstein führt. Nach N. und S. fällt dieses Plateau
in steilen Rasen und Felswänden ab. Oben findet man viel Speik (Valeriana
celtica). Am Plateau sind einige tiefe Mulden auch im Sommer mit Schnee
gefüllt. In ö. Richtung sieht man schon den Gipfel aufragen. Der roth-
markierte Weg führt nahe am n. Rande. Nach 20 Min. verengt sich der
breite Rücken zu einer Scharte, um sodann wieder ansteigend direct über
Rasen in einigen Minuten auf den Gipfel zu gelangen. Dies ist der ge-
wöhnliche Aufstieg ; kühne Steiger forcieren den Aufstieg direct vom
Krumpensee durch eine Schlucht über Schuttmassen, „die rothe Schütt",
welche zu der früher erwähnten Scharte vor dem Gipfel des Reichen-
stein führt.
Aussicht : Prächt iger , entzückender Bl ick auf den
unmitte lbar unter dem Beschauer l iegenden Erzberg,
Eisenerz u n d L e o p o l d s t e i n e r S e e , die Hochschwabgruppe, Hoch-
thor, Buchstein, Admonter Reichenstein, Dachstein, Grimming, Bösenstein
und Niedere Tauern. Abstiege nach Vordernberg und Eisenerz.
Über den Gipfelabhang n. über ziemlich steilen Rasen abwärts, dann
r. den Steig entlang, bis zu einer kleinen steilen Schlucht. Durch dieselbe
führt eine steinerne Treppe mit Eisengeländer, die „steinerne Stiege",
welche der neue Weg umgeht ; dann fast eben auf gutem Steig gegen das
„Rössl". Links nach der Platte, zwischen Erzberg und Reichenstein.
Rechts ziemlich steil abwärts in das Grühl, ein Kar zwischen Grüblspitze
und Mauer, Reichenstein und Rössl und hinab zum Prähühel (Almhäuser),
wo man beim neuen Bahnhofe die Straße erreicht.
4. Thunharta lpe (auch Stiegmar- oder Krop fa lm ge-
n a n n t ) - B a r b a r a k r e u z - V o r d e r n b e r g . Bevor man von Hafning
zur Thunhartalpe gelangt, kaum 10 Min. vor der Sennhütte, zweigt r.
ein roth-weiß markierter, neu angelegter, sehr schöner Weg ah, der in
5/4 St. zum Barharakreuz auf der Höhe des Ausläufers der Vordernberger
*) Hier ist die Erbauung einer Schutzhütte von der Section Obersteier des
Deutschen und Österreichischen Alpenvereines projectiert.
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 1
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.45 x 21.56 cm
- Seiten
- 496
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918