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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1
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Vordernberg. 401 berg studiert hatte, höre immer die Predigten in Vordernberg. Alles Volk von Leoben ströme denselben zu etc Am 23. März 1583 verweist Erzherzog Karl den Leobnern, dass sie noch immer den lutherischen Predigern in Vordernberg zulaufen. Die Pest forderte in Vordernberg zuerst 1606 ihre Opfer, um 1679 aber- mals aufzutreten. Alle Herren flohen und salvierten sich rechtzeitig; den Zurück- gebliebenen fehlte es aber an ärztlicher Hilfe, an Medicameuten und an Salz, bis sich endlich ein Badergehilfe aus Leohen eiitschloss, nach Vordernberg zu gehen. Im November und December 1679 starben 32 (statt durchschnittlich 8) Personen. Ende 1679 erlosch die Seuche, um sich Ende Mai 1680 nochmals zu erheben. Im Mai starben 23. im Juni 21, im Juli 11, im ganzen 1679 — 1680 90 Personen und blieben die Straßen vom Juni bis 15. Octeber für allen Ver- kehr gesperrt. An diese Zeit der Pestgefahr erinnert noch heute das alljährlich am St. Sebastian-Tage abzuhaltende Hochamt, die Procession an dem darauf folgenden Sonntage durch den Markt und der feierliche Gottesdienst am Feste Franz Xaver. Wichtige Gebäude: Die Pfarrkirche des Marktes zur Himmel- fahrt Mariens, welche 1743 vollständig abbrannte und an Stelle der 1480 erbauten Liebfrauenkapelle entstanden war, wurde 1756 ganz neu erbaut und bildet dcmnach einen modernen Kirchenbau, welcher erst seit 1830 zur Pfarrkirche erklärt wurde. Patron war seit jeher der Landesfürst, doch verdankt die Kirche ihre meisten Erweiterungen wie ihre Aus- schmückung den reichen Radgewerkenfamilien des Marktes. Die vier neuen Glocken wurden 1744 bei Math. Köstenbauer in Graz gegossen, das Maria- Himmelfahrtsbild malte A. Hall aus Wien. Im Jahre 1830 wurde der Thurm der sehr verbauten Kirche erhöht. Von den Grabdenkmälern der Kirche verdienen Erwähnung jene der alten Hammerherrenfamilie Stänzinger (Radgewerke von 1702 —1707), des Valentin und des Christof Reichenauer (von 1590 — 1663 Radgewerke), t 1663 und 1683. Am Friedhofe nächst der Kirche haben die Radmeister- familien: Ebenthal (von 1733— 1842 Radmeister), Hirzinger (1818 — 1821 R.), Krassberger (1773- 1816 R.), v. Pebal (1800 1818 R.), Prandstetter (1755—1847 R), Schragl (1690—1837 R.), Peintinger (1844 bis dato) ihre Grabstätten. Die Reihe der Pfarrer, soweit bekannt, beginnt mit 1662. St. Laurentius. Über eine Viertelstunde außer dem Markte, nächst der Präbühelstraße, liegt vereinsamt die alte, dem heil. Laurentius geweihte Pfarrkirche (bis 1830), welche von der Kaiserin Eleonora von Portugall, Gemahlin Friedrichs IV., um 1454 erbaut worden sein soll. Die spätgothische Kirche zeigt außen ein gothisches Steinrelief (Öl- bergscene), innen aber Fresken des 16. Jahrhunderts, die leider durch Feuchtigkeit sehr gelitten haben, und ein gothisches Sacramentshäuschen. Außen an der Kirche spärliche Spuren eines Votivbildes der Gewerken- familie Reinprecht von 1581 und eines Maria-Himmelfahrtsbildes von 1601, mit zeitgemäßen Trachtenansichten. Im J. 1644 brannte die Kirche nahezu ganz, und später noch fünf- mal, zuletzt am 2. Mai 1882, theilweise ab. Sie verdankt ihre Wieder- herstellung in der heutigen Gestalt insbesondere den Bemühungen des verdienstvollen Bürgermeisters Leopold Wudich (f 1887). Bis zum J. 1644 soll der Markt weiter an der Präbühelstraße hinauf sich ausgedehnt haben, so dass die Laurentiuskirche noch im Orte lag. Krau ss, Die eherne Mark. 26
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
1
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.45 x 21.56 cm
Seiten
496
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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