Seite - 402 - in Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1

402 Vordernberg. Rathkau s. Unregelmäßiger Bau des 17. Jahrhunderts mit Thurm Im mit Stucco reich gezierten Sitzungssaale die Portraits der Radgewerke. Graf Meran haus. Unweit des Gasthofes „zur Post" liegt das durch am Portale des Hauses angebrachte Statuetten eines Berg- und Hüttenmannes gekennzeichnete Graf Meranhaus, d. i. das Familienhaus der alten Gewerkenfamilie Stampfer v. Walchenberg. Umgebung: An landschaftlicher Schönheit infolge seiner beengten Lage Trofaiach und Eisenerz nachstellend, verstand es gleichwohl ein rühriger Verschönerungsverein, längs der von saftig grünen Alpenmatten und präch- tigem Hochwaid umsäumten Thallehnen des Vordernbergerthales eine Reihe angenehmer Spaziergänge anzulegen, die mühelos zu überraschend schönen Aussichtspunkten geleiten und lange Zeit im schattigen Hochwalde, in welchem sich Eichte und Lärche mit Laubholz mischen, dahinziehen. Die neue Erzbergbalm lenkt nun einen großen Theil des Fremdenverkehres vom Markte insoferne ab, als nun nicht mehr der Markt, sondern die Station Präbühel den Ausgangs- punkt für die Touren : Reichen- steiii , Erzberg, Polster, Gries- mauer, Trencht- ling und Frauen- mauer bildet. Gleichwohl wird schon der leichte Übergang nach dem herrlichen Tragöss, sowie der Charakter des Ortes als der viel- Rathhauä in Vordernberg. hundertjährige Sitz der altenRad- meisterfamilien und der größten Eisenschmelz- stätte des Landes immer einen ge- wissen Fremden- verkehr dem ge- selligen Markte sichern. W e s 11 i c li e Thalseite . Die westliche Begren- zung des Vor- dernherger Tliales wird von der Vordernherger Mauer gebildet, welche zwischen diesem und dem Krumpentliale dahinzieht. Sie erhebt sich aus dem Trofaiacher Becken anfangs als bewaldeter Rücken, dem Tauchent, nimmt aber sodann nach beiden Seiten in Felswänden abstürzend eine sehr schroffe Formation an, welche auf der Ostseite durch mit Geröll und Krummholz bedeckte Schluchten und stufenförmige Absätze unterbrochen wird. Zwischen dem n. Ende der Vordernherger Mauer, deren Fuß von einem Gürtel hell- grüner Wiesenmatten und prächtigem Hochwald bedeckt ist, und dem Zinken zieht der Silbergraben, welcher den gewöhnlichen Aufstieg auf beide Berge vermittelt, in das Vordernherger Thal hinab. Die nächste Schlucht gegen NO. und dem die w. Thallehne bildenden Höhenzug bildet der Laugensack und wieder zunächst das Grfibl , ein Kar zwischen Grüblmauer, Reichenstein und Rössi. Auf der Westseite zeigt die Berger Mauer, wie dieser Höhenzug auch vielfach genannt wird, gleich-