Seite - 417 - in Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1

Eisenerz. 417 zeigt mit der unregelmäßigen und winkeligen Anlage der Gassen, der alter- tümlichen Bauart der meisten Häuser und den vielen Hochöfen und Ein- richtungen zur Erzförderung das Gepräge einer uralten Bergstadt. Geschichte von Eisenerz. Indem wir bezüglich der ersten Besiedlung der uralten Eisenstätte Inner dem Berge und der mit der Geschichte vo n Eisenerz innigst verbundenen Innerberger Hauptgewerkschaft auf unsere Skizze des Eisen- wesens in Obersteiermark, Seite 62—77 verweisen, wenden wir uns gleich den weiteren Resultaten urkundlicher Forschung zu. Da finden wir zunächst 1190 schon die St. Oswald-Kirche erwähnt, welche vielleicht an Stelle jener Kapelle steht, die schon 1016 unter Papst Benedictus VII. eingeweiht worden sein soll. Aus dem J. 1265 hat sich ein Verzeichnis erhalten, woraus man ersieht, dass die Gerichts- und Kammergefälle vom Erzberge über 2000 Mark Silber eintrugen. Kaiser Rudolf I., welcher die finanzielle und volkswirtschaftliche Bedeutung des Erzberges und dessen regen Betriehes für Staat und Land vollauf würdigte, besuchte Eisenerz selbst. Unter Kaiser Friedrich III. erhielt Eisen- erz Wappen, Wochenmarktrecht und freies Landgericht. Im J. 1492 brannte der Markt zum größten Theile ah, wobei alle älteren Urkunden, Privilegien und Freiheiten verbrannten. Infolge dessen bestätigte 1500 Kaiser Maximilian dem Markte die von seinem Vater ertlieilten Privilegien, als: Freie Wahl des Richters, freies Gericht auf Malefiz oder andere Handlungen (mit Acht und Bann, auch auf Blut), einen Jahrmarkt zu St. Oswaldi acht Tage vorher und acht Tage nachher mit 1. f. Freiung, Wochenmärkte am Montag, Mittwoch und Freitag, und als Wappen einen Bergmann mit Schild, darinnen Schlegel und Eisen im rothen, durch einen weißen Querbalken getheilten Felde. Zur Zeit der Reformationswirren war Eisenerz oft der Schauplatz auf- rührerischer Bewegungen der Knappenschaft, die sich ganz dem Lutherthume Krauss, Die eherne Mark. 27