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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1
Seite - 445 -
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Der Erzberg. 445 Vom Vordernberger Herrenhause unternimmt man am besten die Besteigung des Gipfels des Erzberges (1534 m), indem man bis zum Wismahtaufzuge geht und von hier die „Platte" hinansteigt zur Spitze des Eisenberges (1 St.). Daselbst begrüßt den Wanderer jenes ko lossa le eherne Kreuzbi ld, welches der allen Steirern uuvergessliche Erzherzog Johann von Österreich 1823 errichten ließ. Das Kreuz selbst ist massiv aus Lärchenholz gefügt und erhebt sich über 7*5 m vom Boden, das Bildnis des Gekreuzigten aus Eisen vom Erzberge, im k. k. Gusswerke bei Maria- Zell gegossen, ist 2*5 m hoch, innen hohl, und wiegt 560 leg. Daselbst findet bei schöner Witterung am Sonntage vor oder am Tage des St. Johannes des Täufers selbst das Kreuzfest der Vordernberger Berg- leute statt. Die Aussicht von diesem Punkte aus auf den Kranz der ringsum als gewaltige himmelanstrebende steinerne Wächter des Kleinodes des Landes aufstrebenden Felskolosse und auf die zwischen ihnen eingebetteten Thäler mit ihren uralten Culturstätten ist von bezaubernder Schönheit und erhabener Großartigkeit. Ringsum streben gigantische Felsenmauern und hochragende Zinnen empor, unterbrochen von dunklen Waldhängen und hellgrünen leuchtenden Alpenmatten sanfterer Bergformen, und über die, die Hochgipfel verbindenden Sättel trifft der Blick namentlich gegen das Ennsthal abermals wilde Kalkschroffen, während gegen SW. manche Kuppen der Tauernkette mit ihren ruhigen Kammlinien auftauchen. In nächster Nähe steigen dicht aneinander auf von SO. gegen N. über 0. der Reichensteinzug, das Rössel, der Trenchtling, die Leobner Mauer, der Polster, dann die zerrissene Griesmauer und die Frauenmauer, weiter zurück sodann die Hochschwabkette, sodann wieder näher der Sonnstein, der Pfaffen- stein, die Seemauer, an derem Fuße ein kleines Stück des Leopoldsteiner Sees sichtbar ist, zurück die Kalte Mauer, dann jense i ts die schroffe Fölzmauer mit dem Kaiserschild, weiter zurück der Tamischbachthurm ; es folgen dann die über den Radmerhals im Hintergrund aufragenden wilden Johnsbacher Gebirge, gegen SW. erhebt sich der Zeiritzkampel, der Leobner, das Wildfeld etc. Der Abstieg vom Kreuze erfolgt entweder über die Abbaue zum Herrenhause, oder wenn man auf den Präbühel hinaus gelangen will, zur Platte und zum Wiesmaht hinab, von wo man dann mittelst eines „Hundes" im sausenden Fluge (in 9—10 Minuten) durch den 466 m langen Platten- und den 142 m langen Feistadurchschlag auf die vorgenannte Einsattlung (1227 m) zwischen dem Polster und dem Rössel gelangt. Eine solche blitzschnelle Fahrt auf dieser hochgelegenen Bahn bietet ein stets wech- selndes, herrliches Gehirgspanorama, dessen Anblick insbesondere hei dem Austritte aus den dunklen Tunnels auf den Beschauer eine große Wirkung übt. Vom Präbühel fährt man dann mit der Zahnradbahn nach Vordern- berg oder zurück nach Eisenerz, wenn man es nicht vorzieht, auf der nach beiden Orten führenden Straße abzusteigen.
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
1
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.45 x 21.56 cm
Seiten
496
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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