Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geographie, Land und Leute
Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1
Seite - 447 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 447 - in Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1

Bild der Seite - 447 -

Bild der Seite - 447 - in Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1

Text der Seite - 447 -

Röst- und Hochöfen. — Umgehung Eisenerz. 447 Dieser befindet sich im Markte Eisenerz, an der nach Ilieflau führenden Eisenstraße, gegenüber dem Kammerhofe. Er wurde 1806 erbaut und erhielt seinen Namen nach dem damaligen Präsidenten der k. k. Hof- commission in Canal-, Bergbau- und Hauptgewerkschaftlichen Angelegen- heiten. Jeder dieser Hochöfen besitzt auch einen Maschinenraum mit einem Wasserrade, welches das große Gebläse treibt. Der Wind wird in Luft- erhitzungsapparaten erwärmt. Einen eigenartig prächtigen Anblick gewährt inbesondere nachts der ungefähr alle zwei Stunden stattfindende Abstich, d. i. das Ablassen des geschmolzenen Erzes, welcher stets durch ein Glockenzeichen ge- meldet wird. Nachdem die Lehmverstauchung des „Schinels" (Abstichloch) mit einer Eisenstange durchstoßen worden ist, fließt die weißglühende geschmolzene Erzmasse gleich einem funkensprühenden feurigen Lavastrom durch das Abstichloch aus dem Ofen in das zugestellte Flossenbeet. Ist die feurig flüssige Eisen- und Schlackenmasse, welche mit Wasser begossen und von der die Schlacke abgezogen wird, erstarrt, so wird sie mittelst eines Krahnes gehoben, zur Seite geschoben und später mittelst eiserner Schlegel in mehrere Trümmer, Flossen, bis zu einem Gewichte von selbst 50 kg zerschlagen. Da die .Schlacke, welche mit dem flüssigen Roheisen mit dem Ofen herausfließt, immer noch Eisenkörner enthält, so wird dieselbe durch ein Stampf-(Poch-)werk, welches hei jedem Hochofen besteht, in fließen- dem Wasser zerkleinert, wobei das Wasser den leichten, reinen Schlacken- verband wegspült, während die schwereren Eisentheile durch ein Draht- gitter aufgefangen und später neuerdings dem Hochofen zugeführt werden. Umgebung, Spaz i e rgänge , G e b i r g s r o u t e n und Über- gänge. (Markierungstafel nächst dem Bahnhofe). Die Lage des alten Bergortes Eisenerz ist eine entzückend schöne und vereint alle Übergänge der landschaftlichen Charaktere von den hell- grün leuchtenden Wiesenmatten der Thalhänge bis zu den im schroffsten Abstürze aufstrebenden Mauern und Zinnen des Kalkgebirges, zu welchem sich als charakteristisches Bild die braunrothen Eisensteinbrüche des Erz- berges gesellen, die sich wie eine gigantische Riesentreppe in des Äthers Blau erheben. Ein herrlicher Teppich üppig grüner Matten umgibt den mit seinen Häuserzeilen nach Süden, Osten und Nordwesten sich ausdehnenden Markt, zwischen dessen Bauten sich grüne Baumgruppen ausbreiten ; ihn über- ragen zunächst gegen 0. der braune, hoch über die Wipfeln einzelner Fichtenstämmchen aufstrebende Bau der St. O s w a l d k i r c h e mit ihren Bollwerken und gegen W. der hochstrebende wuchtige Schichthurm, als die zwei für E i senerz am meisten charakter i s t i s chen Bauten , an welche sich so manches Kirchlein, so mancher alte Erbsitz der kunstsinnigen Gewerken und andere auf den Vorsprüngen der Berg- lehnen malerisch zerstreut liegende Gehöfte anschließen. Über diesem
zurück zum  Buch Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1"
Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 1
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
1
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.45 x 21.56 cm
Seiten
496
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die eherne Mark