Seite - 1 - in Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2

Das Thal der Enns. ei dem Passe Mandling überschreitet auf circa 810 m Sh. die Enns, aus dem salzburgischen Pongau kommend, die Landesgrenze Steier- marks, um hier die dem Passe den Namen gebende Mandling auf- zunehmen. Die Enns nimmt nun anfangs einen nö., von der Station Gröbming aber einen n. Lauf, der bei Liezen wieder eine ö. und alsbald nö. Richtung gewinnt, um nach Durchbrechung der Gesäusenge bei Hieflau plötzlich eine nw. Richtung einzuschlagen. Die Enns durchzieht somit anfangs in nö. Richtung das ziemlich schmale obere Ennsthal, dessen beide Thalseiten, Kalkgebirge und Schiefer- gebirge, gänzlich verschiedene, scharf charakterisierte Landschaftsbilder zeigen. Sowohl das Schiefergebirge der Niederen Tauern, als der Zug der n. Kalkalpen im Norden weisen die höchsten Erhebungen in Steiermark auf. Die braungrünen, schneedurchfurcliten Gebirgsmassen der Tauern in gigan- tischen, meist pyramidenförmigen Spitzen bis zum Hochgolling (2863 m). aufstrebend, liegen weitab vom Hauptthale der Enns und nur die in reich bebauten Terrassen in das ^Lauptthal abfallenden Ausgänge der schluchtartig eingeschnittenen wasserreichen, vom Hauptzug der Niederen Tauern herabstreichenden Seitenthäler erblickt der Bahnreisende. Nur bei jenen Stellen, wo der Thalboden sich weitet und das Auge ein größeres Gesichtsfeld gewinnt, erblickt man die ganze Reihe der lang- gedehnten, sanft zum Hauptkamme ansteigenden Gebirgsrücken, die Wasser- scheiden der zahlreichen Thäler, über welche im Hintergrunde in der gewaltigen Architektur der Centralalpen vereinzelte Felskolosse majestätisch aufragen. Anders an der N.Seite, wo unmittelbar über der Thalsohle im K r a u s s, Die eherne Mark. ^