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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
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17 Das Tlial der Enns. Auch an der N.Seite des Ennsthales liegen zwei kleine Seespiegel, das Felsgehänge des ö. Theiles des Dachsteinzuges am s. Fuße des Kammergebirges verschönernd: — der Grafenberger und der Ahornsee. Am Eingange der Thalenge des Mandlingpasses erhob sich die 1288 von Herzog. Albrecht zum Schutze gegen die Söldner des Erzbischofes von Salzburg erbaute Ennsburg. Unweit davon stand die große Silberschmelz- hütte des Schladminger Bergbaues. Es folgen die alte, einst blühende Bergstadt Schladming, nach den Bauernkriegen (1525) zum Markte herab- gesetzt, und unweit davon die spärlichen Ruinen der Katzenburg, wahr- scheinlich die alte Grenzfeste Statteneck; weiters der uralte Markt Haus, der Sitz des politischen Bezirkes Gröbming auf dem Hochplateau ober der Ennsniéderung, während im Thalboden das alte halb verfallene Schlösschen Mosheim sich an die Berglehne schmiegt; es folgt das jüngst in großen Aufschwung kommende Pfarrdorf Öblarn am Ausgange des erzreichen Walchengrabens und ihm gegenüber die alte admontische Propstei Gstadt, und weiterhin der M a r k t I rdn ing an der s. Thallehne des Irdninger Beckens und zuletzt das große Pfarrdorf L i e z e n , einer der volkreichsten und belebtesten Orte des Ennsthales, Centrum zahlreicher staatlicher Behörden und Organe, unweit des römischen Stiriate gelegen, von wo aus das welt- erobernde Volk im festen Lager auf der Höhe des Brunnfeldes die Heer- straße von Yirunum nach Ovilava über den Pyhrnpass beherrschte. Im Vergleiche zu allen übrigen Thälern Obersteiers ist das Ennsthal auffallend industriearm; von Schladming bis Admont ertönt nirgends das lebensfrohe Pochen der Eisenhämmer und nur das Kreischen der Bretter- sägen, die unablässig den Hochwald zerstückeln und entvölkern, dringt ab und zu an das Ohr des Wanderers, wie auch den drei gewaltigen Hoch- öfen zu Hieflau und jenem ob Liezen, in steter Wiederkehr der glühende Erzstrom entquillt. Nur in der Gegend von Schladming und in der Ramsau herrscht als eine Art Hausindustrie eine beträchtliche Lodenerzeugung. Nicht unbedeutend ist auch die Brantweinbrennerei der Umgebung Schlad- mings, welche über Einflussnahme Erzherzogs Johann die Steuerfreiheit genießt. Einst bildete der Bergsegen eine Quelle des Wohlstandes des Enns- thales ; in den von Schladming bis zur Zink wand am Haupttauernzuge hinstreichenden Seitenthälern wurde von vielen hundert Knappen auf silber- haltige Bleierze, Kupfer und Nickel gegraben, nicht minder im nahen Haus. Auch zu Öblarn, im Walchengraben stand der Gold-, Silber- und Kupfer- bergbau in Blüte, wie auch am Blahberge ob Liezen seit Jahrhunderten auf Eisenerz gegraben wurde. Von großer Wichtigkeit waren auch einst die Salzquellen ob Admont zu Hall und zu Weißenbach, sowie die Johns- bacher Erzbaue. Von den unermesslichen Erzschätzen des Erzberges lief auch von Eisenerz eine reiche Eisenindustrie belebend die Eisenstraße längs der Enns hinaus nach Oestreich zur alten Eisenverlagsstadt Steyer. Heute aber ruhen mit Ausnahme einiger Stollen am Blahberge und bei Schladming, wo noch einige Bergbaue mit Mühe und Noth gefristet
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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