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Das Thal der Enns. 11
urkundlich zuerst erwähnt), Irdning (1140), Gröbming (1170), Lassing
(1150), St. Lorenzen (1159), sowie Pürgg (Gruseharn 1182, Burg 1160)
und haben diese ältesten Pfarren noch mehrfach ihren Vorrang bis auf
unsere Zeiten zu erhalten gewusst, indem mit mehreren von ihnen, u. zw.
mit jener zu Admont, Irdning und Pürgg die Würde eines Decanates,
mit Haus sogar eines Kreisdecanates verbunden ist. Um die Mitte des
12. Jahrhunderts lässt sich weiters schon urkundlich der Bestand nahezu
aller heutigen Ortschaften des Ennsthales nachweisen, u. zw. : Ahorngraben
bei Donnersbach 1189, Ardning 1074, Assach 1150, Bärndorf bei Rotten-
mann 1150, Buchberg bei Hieflau 1139, Buchau 1135, Dietmannsdorf
1174, Döllach 1150, Donnersbach 1190, Eich bei Haus 1074, Fischern
hei Trieben 1045, Gries 1100, Gröbming 1170, Hall 1144, Harteis-
graben 1139, Hohenberg 1150, Johnsbach 1184, Irdning 1140, Irnthal
bei Irdning 1074, Kaiserau 1160, Kalblingalpel 1139, Kienach 1185,
Klausen 1130, Kulm auf der Ramsau 1136, Lassing 1036, Lichtmessberg
1139, Liezen 1074, St. Lorenzen 1160, Mandling 1140, Michaelerberg
1190, Oberhaus 928, Öblarn 1147, Pichl 1125, Pichlern bei Irdning 1150,
Pruggern 1074, Reitthal bei Admont 1100, Röthelstein 1180, Schladming
1184, Schladhain bei Irdning 1110, Schwarzenbach 1185, Selzthal (Gegend)
1074, Siegersdorf 1074, Sölk 1074, Stein bei Gröbming 1150, Stutern
1140, Weißenbach bei Haus 1074, Wengg 1135, Winklern bei Irdning
1074, Wolkenstein 1186.
Im Jahre 1074 erfolgte die für das Enns thai entscheidende Kloster-
gründung zu Admont vom Erzbischof Gebhard von Salzburg mit dem
Erbe der heil. Hemma. Damit wurde aber auch das Ennsthal in die steten
Kämpfe zwischen Kaiser und Papst, die auch zu einem steten Schisma in
der Wahl der Salzburger Erzbischöfe führten, hineingezogen, bis endlich
das Wormser Edict von 1122 den Streit beendete. Kurze Zeit hierauf
taucht zuerst 1135 ein Adalbert Edler von Strechau auf, dessen Geschlecht
wohl die gewaltige Burgveste auf jener Felsenzinne ob Rottenmann, welche
schon die Römer nicht unbefestigt ließen, erbaute. Nach dem Erlöschen
der Babenberger benützte der Erzbischof Philipp von Salzburg die Wirren,
um in Steiermark einzufallen und drangen seine Söldnerscharen das Enns-
thal herab, bis nach Strechau vor, welches von ihnen besetzt wurde. Neues
Schisma entstand, als endlich von Rom Erzbischof Philipp abgesetzt und
an seine Stelle Ulrich von Seckäu als Erzbischof ernannt wurde und
wieder folgten blutige Kämpfe.
Philipp, von Ottokar von Böhmen unterstützt, vertheidigte mit Waffen-
gewalt seine Stellung, während Ulrich, von dem Ungarkönig Béla und dem
Herzoge von Kärnten unterstützt, auszog, seinen ihm verliehenen Thron
zu erobern. Bei Radstatt trafen sich die Heere, in deren Lager die feind-
lichen Metropoliten weilten ; nach blutigem Kampfe wandte sich Ulrich
zur Flucht und fand erst in Piber bei Voitsberg ein Asyl und bei einem
neuerlichen Versuche, sich friedlich dem stolzen Kirchenfürsten zu Salzburg
zu nahen, wurde 1259 Ulrich gefangen und in dem Schlosse Wolkenstein
nahezu ein Jahr in sicherem Gewahrsam gehalten. Neuerdings entbrannte
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 2
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892-1897
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.1 x 20.37 cm
- Seiten
- 613
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918