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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
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20 Ruine Gallenstein. Werkes. Volle Waldeinsamkeit umfängt hier in kühler Tiefe den Wanderer und die ganze Poesie der idyllisch schönen Bacliscenerie wirkt erhebend auf das Gemüth desselben. Bald übersetzt der Weg auf einem hübschen Steg den zwischen bemoosten Gestein hinschäumenden Bach, und nun tritt auch die Burgruine Gallenstein auf steiler Felsenhöhe in den Rahmen des reizenden Landschaftsbildes. Der Weg (viele Ruhebänke) zieht nun in der Bachenge his zur Nu ss abrücke fort, von wo man entweder auf der ins Erb führenden Straße oder am Plateau längs der Thal- schlucht des Zinkbaches in den Markt rückkehren kann. Der ganze Weg bean- sprucht kaum 1 Std. 3. Ruine Gallenstein. Wie vorher, bis zur Zinkbachbrücke; von hier jenseits hinauf zum Plateau über die Wiese und durch prächtigen Buchwald zur Ruine, 25 Min. Bevor man zur Ruine kommt, ladet r. ein schönes, auf einer Felsen- zinne hinaus gebautes geräumiges Gloriett zur Rast ein. Von hier erschließt sich ein entzückend lieblicher Blick auf St. Gallen mit seinem w. reich bewegten Gebirgs- hint ergründe. An bemoosten Gestein leitet nun der Steig weiter zur Burgruine in wenigen Minuten hinan. Die gewaltige Burg, die sich nach N. als ein massiges Viereck darstellt und nur nach S. ihre Gliederung in zwei mächtigen viereckigen Eckthürmen und einem schwachen Mittelthurm dem Beschauer zeigt, erhebt sich auf einem isoliert aufragenden Felsen als eine der malerischesten Ruinen des Landes. Sie war und blieb bis heute eine Schöpfung des Stiftes Admont. Dto. Wien, den 30. April 1278 ertheilte König Rudolf auf Bitte des Abtes Heinrich II. die Erlaubnis, auf dem Gebiete der schon 1095 urkundlich erwähnten Gallensteiner Hofmark, eine Dotation deutscher Herrscher an das Erzbisthum Salzburg (und durch dieses an das Stift Admont), zur Beschützung des Stiftseigenthumes einen festen Platz anzulegen. Wenige Jahre nach der Erbauung der Burg, 1292, erfüllte sie schon bei dem Einfalle der Baiern und Salzburger ihre Bestimmung und gewährte dem, mit den Kirchenschätzen dahin geflohenen Abt und Convent sicheren Schutz. Auch 1525 bot sie den von den n. ö. Ständen entsendeten st. Abgeordneten vor den rebellierenden Bauernscharen Zuflucht; 1533 kämpfte der Gallensteiner Land- sturm sehr erfolgreich gegen türkische Streifscharen. Im 16. Jahrhundert brannte die Burg ab, wurde jedoch sogleich wieder aufgebaut. Erst im Jahre 1831 wurde die Burg verlassen und um 400 fl. einem Nagelschmied verkauft, und damit der Zerstörung preisgegeben. Als der edle Erzherzog Johann von diesem Treiben erfuhr und der Zerstörung Einhalt gebot, war es zu spät. Die stolze Burg fiel menschlichem Vandalismus, kleinlicher Gewinnsucht zum Opfer. Bald kam die Ruine wieder an das Stift Admont. Der letzte Pfleger auf Gallenstein war der Vater des verstorbenen Advocaten Dr. Berthold im Wien. Außer Prunkgemächern barg die Burg auch düstere Gefängnisse, deren berüchtigtestes das Prälatenloch genannt wurde. Um nicht den gleichen Rückweg nehmen zu müssen, kann man längs des alten, zur Burg führenden Fahrweges s. zu der Erbstraße absteigen. 4. Ge igenkoge l und Berger v ier te l . Verfolgt man den Fahr- weg, der links neben dem Pfarrhofe (roth m.) aufwärts führt, so erblickt man bald die von einer herrlichen Linde umschattete Wieskapelle; schon vorher aber zweigt ein Weg r. (roth-weiß m.) ab und geleitet längs des Rückens des Geigenkogels über Wiesen und Äcker zu einer Bank zwischen einem Nussbaum und einem Kastanienbaum, mit reizendem Blick auf St. Gallen und seinem, an lieblichen, wie an großartigen Landschaftsbildern so reichem Hintergrunde. Dieser Weg führt zur neuerbauten schönen alt- deutschen Villa Hennig. Wendet man sich dagegen unterhalb der Wieskapelle (Markierungs- tafel) nach 1., so kommt man über den Rücken des Bergerviertels, von
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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