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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
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38 Gams. 2. Kr aus -Gr ot t e bei Gams zugänglich machte. Den unbedingt nöthigen Führer, 60 kr., stellt die Grottenverwaltung bei. Eintrittsgebühr sammt Kerze 30 kr. „Die Kraus-Grotte" bei Garns, so genannt aus Dankbarkeit von der Bevölkerung gegen ihren unermüdlichen Wolilthäter, sagt Dr. A. Bittner in einer Mittheilung an Franz Bitter von Hauer, „liegt in einem durch seine geologische Zusammen- setzung sowohl, als durch seine Lagerungsverhältnisse interessanten Theil des Kalkalpenzuges, welchen das große Gosaubecken von Garns im N. begrenzt, und wir können daran anfügen, dass diese Höhle eine Gipskrystallgrotte von pseudo- morphem Gips ist, somit eine Naturerscheinung von größter Selten- heit bildet, indem es deren nur noch zwei in der ganzen Welt gibt, u. zw. die Grotte des serpents bei Aix in Savoyen und die star cave der Mammuthshöhle in Kentucky (Nordamerika)". Bequemer zugänglich ist wohl nicht annähernd eine zweite Höhle Steiermarks, denn von Garns führt ein reizender Promenadeweg längs des rauschenden Gams- baches in kaum 20 Min. zum Eingange der Felsenklamm der Noth, AVO r. ein prächtiger ParkAveg mit Buhebänken in kaum 15 Min. zu dem Eingange der Höhle, Avelche auf 616 m Sh. circa 100 m über der Thalsohle liegt, emporführt. Dieser Eingang ist ein künstlicher, indem der frühere natürliche Zugang nur das vertical in die Tiefe gehende Annerlbauernloch bildet. Man gelangt anfangs in einen circa 2 m hohen schmalen Gang, von Avelchem bald 1. ein Schlund abzAveigt, in welchem unser Führer versclrvvindet, um erst in geraumer Zeit in bedeutender Tiefe, ein Lichtlein aufstellend, Avieder zu erscheinen. Der Gang senkt sich nun jäh hinab gegen die Haupthalle, wobei man 47 m vom Eingange ober sich den Schlot erblickt, welcher den natürlichen Höhleneingang bildet. An der Haupthalle, ein GeAVÖlbe von 53 m Länge, 12—14 m Breite und sehr ungleicher Höhe (6—14 m) bildend, angelangt, erblickt man eine prächtige Tropfsteinbildung (der Wasserfall). Die Mitte der Halle zeigt einen Bretterboden (Tanzboden). Von der Haupthalle zAveigen sö. der circa 30 m erschlossene Wilezek- Gang, ausgezeichnet durch schöne Tropfsteinbildungen und 1. nw. ein zu dem 17 m tiefer von dem Höhleneingang liegenden Elysium führender Gang ab. Die Mitte des Elysiums bildet der Diamantenfelsen, ein mit zahllosen, in allen Farben funkelnden Gipskrystallen übersäeter Felsenblock. Die Merkwürdigkeit und eigenthümliche Schönheit dieser Höhle liegt jedoch insbesonders in den Massen von Aveißem krystalliniscken Gips und in der eigenthümlichen Formation der Hohlräume. Die Gipsbildungen zeigen alle Stadien des Übergangsprocesses vom amorphen his zum krystallinischen Gips, dem Avas serhellen, Avie Edelgestein funkelndem Krystalle. Sämmtliche Höhlenräume sind, dank der unermüdlichen Vorsorge des Besitzers und zAveiten Entdeckers Regierungsrathes Kraus, auf das Bequemste zugänglich gemacht. 3. Die Noth. Mit dem Besuche der Krausgrotte verbindet man sehr leicht die Durchwanderung der Noth, eine der Avildesten, durch Berstung des Gebirges entstandenen Felsenklammen der Alpen. Von der Höhle zurück in circa 10 Min. absteigend zur Thalsohle, steht man auch schon am Eingange der Noth. Zwischen der Noth und der Villa Grotten- heim befindet sich das vom k. k. Regierungsrath Franz Kraus errichtete E r i n n e r u n g s d e n k m a l an K r o n p r i n z Rudol f . Das sinnige Denkmal zeigt eine in die FelsAvand eingelassene Marmortafel mit nach- stehender Inschrift: „Dem Andenken Aveiland Sr. k. u. k. Hoheit des unver- gesslichen Kronprinzen Erzherzog Rudolf geAvidmet (f 30. Jänner 1889)"; darüber befindet sich eine Kreuzgruppe mit Pietà - Darstellung mit dem Spruche: „Heilige Maria, bitt' für ihn", und eine reich gearbeitete schmied-
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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