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46 Hieflau. — Gstatterboclen.
Man geht auf der Gesäusstraße bis zur zweiten Ennsbrücke
3/4 Std., woselbst 1. der gelb markierte Weg abzweigt, der nicht zu ver-
fehlen ist. Nur auf der sogenannten Höllwiese, einer vom Klauswasser
größtentheils versandeten Wiese, verliert sich der Steig auf eine ganz
kurze Strecke; man übersetzt die Wiese ihrer Länge nach und findet an
ihrem Ende r. den markierten Steig, bis zum Jägerhause weiter führend.
Vom Eingang bis zum Jägerhause sind 1 y2 Std.
Will man von hier nach Hieflau zurück, so gehe man den beim
Brunnen vorbeiführenden Fahrweg, welcher in y2 Std. bis zum Goldeck
mäßig bergan führt und nicht markiert ist. Vom Goldeck weg abwärts
steigend, trifft man in einigen Minuten den roth markierten Weg nach
Scheuchek und Lugauer, welchen man bergab verfolgt. Vom Jägerhause
bis Hieflau sind 2 Std.
Wer Lust hat, die Partie weiter fortzusetzen, der scheue nicht den
Weg über den Sulzkaarhund nach Jolinsbach hinüber, er wird für seine
Mühe durch die Schönheit und Großartigkeit der Landschaft reichlich belohnt.
Tamisckbachthurm, 2034 m. Diese, die schönste Rundschau unter den
Ennsthaler Gebirgen bietende Hochwarte wird auch von Hieflau auf einem interessanten
markierten Weg erstiegen, wobei ein Führer leicht entbehrlich ist. Wenn man
circa 2 Std. von Hieflau angestiegen ist, erreicht man eine Waldblöße, woselbst
man sich r. wendend, den Wald hinansteigt. Hier muss die Markierung genau
beachtet werden, da der Steig sehr schwach ausgetreten ist. Weiter hinauf, AVO
der Steig in einen Bestand von jungen Buchen tritt und sehr steil Avird, ist er
Avieder deutlich zu erkennen. Man gelangt endlich zu ausgedehnten Legföhren-
beständen, zwischen Avelchen die Marke hinzieht, deren genaue Beachtung auch hier
Avichtig ist.
Bei sehr reinem Wetter ist die Aussicht ungemein lohnend. In unmittelbarer
Nähe stehen die kahlen, schroffen Ennsthaler Berge, zwischen denselben sieht
man das ganze obere Ennsthal hinauf, welches r. der Dachstein mit dem Karls-
eisfelde -abschließt und 1. von demselben, im Hintergrunde erhebt sich die Groß-
glocknergruppe mit den glänzenden Schneefeldern. Die Rottenmanner Tauern,
Eisenerzer Berge, Hochschwabkette, Schneeberg, Raxalpe, bei besonders reinem
Wetter und mit gutem Fernrohre die Donau sind sichtbar.
Die Berge Lugauer und Zinödl sind für Aveniger geübte Touristen ohne
Führer nicht zu empfehlen, da man bei einfallendem Nebel leicht die Orientierung
verlieren kann.
Der Weg auf den Lugauer ist roth markiert und beansprucht 4%—5 Std.
Auf den Zinödl führt der kürzeste Weg in 5 Std. von der zAveiten Ennsbrücke
(Ilartelsgrabenbrücke) über die sogenannte Handalm sehr steil zur Wolfbauern-
hütte, von dort geht man jedoch recht bequem auf die Spitze. Den Abstieg kann
man auf den Sulzkaarhund, Ennseck, oder über die Schafplan ins Sulzkäar hin-
unter machen.
Gstatterboden.
Stat ion. 564 m Sh. Ober derselben das Hotel Bernhofer „zum
Gesäuse" (Eigenthum des Landes Steiermark), ein stockhoher Bau mit
vielen Fremdenzimmern und Veranda.
Von der Terrasse des Hotels umfasst das Auge des Wanderers nahezu
mit einem Blick all die schauerlich großen Scenerien des erhabenen
Landschaftsbildes, Avelches hier die Natur mit gigantischer Kraft aufgebaut
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 2
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892-1897
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.1 x 20.37 cm
- Seiten
- 613
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918