Seite - 55 - in Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2

Admont. 55- In den großen Pfannen zu Hall dampfte die salzreiche Sohle, deren Erträgnis zu den reichsten Einnahmsquellen des Stiftes gehörte, in Johns- bach und im Pongau (in Salzburg) blühte der stiftische Erzbau und selbst bei den berühmten Silberbergwerken zu Schladming und Oberzeyring hatte das Stift seine Antheile. Wenige Minuten ober Admont hatte das Stift ein reizendes barockes Jagdschlösschen, einen wahren Lug ins Land, um welches es so mancher regierende Fürst des deutschen Reiches beneiden konnte und wiederum 1000 Fuß höher, am Ende einer herrlichen Hoch- fläche, das Alpenheim der Kaiserau, ein stattliches Schlösschen, von dessen Söller das Auge bis zu den Eisfeldern des Dachsteins schweift. Dazu hatte das Stift zu Wien, Salzburg und Graz und in vielen kleinen Städten eigene Höfe. Reich bevölkert waren die Wälder und Schroffen der umliegenden Gebirge mit Rehen, Gemsen und Hirschen, Auer-, Schildhahn und der Pater Keller- meister trug wacker Sorge, dass die großen Fässer mit den trefflichen Weinen aus den stiftischen Weingärten des Unterlandes nie leer wurden. Dabei wurde aber auch das Stift eine Stätte der Kunst und des Wissens. Erforderte schon die prunkvolle Ausstattung des alten Blasius- Münsters und die Ausschmückung der Kirchen der vielen Stiftspfarren die Heranbildung einer förmlichen Schule von Kunsthandwerken, so geben die Rötheisteiner Gallerie mit ihren vielen Niederländern und den wertvollen alt- deutschen Holztafelgemälden und der herrliche Bibliotheksaal mit den Fresken Altomontes und den berühmten Schnitzwerken des Stiftsbildhauers Stammel