Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geographie, Land und Leute
Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Seite - 64 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 64 - in Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2

Bild der Seite - 64 -

Bild der Seite - 64 - in Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2

Text der Seite - 64 -

64 Àclmont. Am 7. März 1863 schied Aht Benno aus dieser Welt. Sein Nachfolger wurde Karl mann Hi e her, ein Mann von ebenso bedeutendem Wissen, wie von großer Beredsamkeit. Die Abtwahl erfolgte am 3. September 1863. Am 27. April 1865 erfolgte die furchtbare Katastrophe der Verheerung des Stiftes und des Marktes durch Feuer, welcher Brand bald riesige Dimen- sionen annahm. Zwanzig Häuser des Marktes, die prächtige Stiftskirche mit der berühmten Orgel, und der gewaltige Bau des Stiftes mit allen Museen, zahl- reichen Kunstwerken und dem Hauptarchive sanken in Asche und nur mit über- menschlicher Anstrengung gelang es, die herrliche Bibliothek zu retten. Sechs Menschenleben giengen bei dem Brande verloren. Mehr als 800.000 il. betrug der Schaden, welchen das Stift erlitt. Dank der Energie Hiebers erhob sich das Münster aber so rasch aus seinen Trümmern, dass es schon am 12. September 1869 eingeweiht Averden konnte. Abt Karlmann Hieber erlebte jedoch diesen Tag nicht mehr, er starb am 13. November 1868. Am 21. April 1869 wählten die versammelten 68 Capitulare zu seinem Nachfolger P. Zeno Müller, 1818 zu Liezen geboren. Die Verbesserung der Lage der Curaten absorbierte anfangs die Thätigkeit dieses Prälaten. Am 29. Sep- tember 1874 konnte das Stift mit gerechtem Stolze auf seine Geschichte rück- blickend, in feierlichster Weise das 800jährige Jubiläum seines Bestandes begehen, anlässlich welchem eine eigene Erinnerungs-Medaille geprägt wurde. In die jüngste Zeit fällt die Resignation des greisen Abtes Zeno am 9. De- cember 1885, die Wahl des CapitulauqiDr. Guido Sclienzl, einer. Chef der königl. ungar. Centralanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus in Budapest, zum Administrator cum jure successions und endlich die Weihe desselben am Tage der heil. Scholastika 1890 zum Abte des Stiftes. Dieser, vom besten Willen für Admonts Wohl beseelte, rastlos und thatkräftig wirkende Abt starb aber schon am 23. November 1890 in Graz nach kurzer Krankheit. Am 28. desselben Monates Avurde vom Capitel unter dem Vorsitze des Präses der Benedictiner Congregation B. M. V. der nun Admont angehört, P. CajetanHoffmann zum Administrator und sodann auch am 29. April 1891 zum Abte gewählt. Abt Cajetan Hoffmann erwies sich während der kurzen Zeit seiner Regierung als eifriger Förderer des Stiftes, indem er einerseits den Blasiusmünster durch neue Altarhauten und prächtige Glasgemälde verschönerte und die abgebrannten Stiftstracte mehrfach wieder zum Ausbau brachte, andererseits aber auch durch eine rationelle Verwertung des Stiftsbesitzes die Sanierung der finanziellen Verhältnisse des Stiftes anstrebt. Insbesonders sei noch der Erbauung der Wasserleitung und der Unrwandlung des nun mit einem hübschen Eisengitter getheilten Stiftshofes in einen Park als Schöpfungen des Abtes Cajetan gedacht. St. B1 a s i u s-M ü n s t e r. Wir betreten die von einer Ringmauer umschlossene Klosteranlage von der W.-Seite, Avobei wir das zur R. an der äußeren Seite der Mauer eingefügte interessante Steingebilde aus r o m a n i s c h e r Ze i t , den eine Kindesgestalt haltenden Löwen nicht übersehen dürfen. Haben Avir das Thor durchschritten, so stehen wir vor der stolzen West-Fagade des Münsters, die mit ihren ZAvei hohen, reich ausgebildeten gothischen Thürmen, zwischen welchen sich eine prächtige, glanzvollst decorierte Giebelgruppe majestätisch erhebt, weithin ins Land schaut. Die ZAvei Thürme weisen noch zu unterst die eingemauerten schlichten roman i schen P o r t a l e als Zeugen des ersten Kirchenbaues. Dieses Münster, eine Schöpfung des k. k. Ingenieurs und Architekten Wilhelm Bücher, besteht aus einem dreischiffigen Langhause mit nach Ost vorgelegtem einschiffigen Chore, von ZAvei kräftigen Thurmbauten an der W.-Fagade überragt, zwischen welchen die Portalhalle eingefügt ist.
zurück zum  Buch Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2"
Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die eherne Mark