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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
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72 Àclmont. 23. November 1890 entriss der Tod den allgeliebten Abt, welcher in Graz nach kurzem, äußerst schmerzlichem Leiden (Gedärmverschlingung) verblich, dem Stifte, mitten in seiner rastlosen, energischen Thätigkeit zur Sanierung der schwer bedrängten finanziellen Lage Admonts. Als Schenzls Leiche in Admont anlangte, war die Theilnahme um den Todten eine so große, wie sie Admont seit seinem 800jährigen Bestand keine gesehen hatte. Von der hohen Bedeutung Schenzls für die Wissenschaft zeugen seine vielfach in fremde Sprachen übersetzten naturwissenschaftlichen Werke. 3. Ad Unzmarkt. Auch ein zweiter Sohn der oberen Steiermark erwarb sich durch seine hervorragende Thätigkeit auf dem Gebiete der Naturwissenschaften einen hochgeachteten Namen ; es ist dies P. GabrielStrobl, welcher am 3. Novem- ber 1846 zu Unzmarkt, als der Sohn eines Lederermeisters, geboren wurde. Strobl verbrachte seine Kindheit größtentheils in Rottenmann bei seiner Tante, der Seiler- meisterin Josefa Lucas, wohin ihn sein Vater nach dem frühen Tode seiner Gattin zur Pflege gab. Das Unter-Gymnasium absolvierte Strobl an der Privatanstalt zu Admont, das Ober - Gymnasium jedoch zu Kremsmünster, u. zw. letzteres u. a. unter den Lehrern Cölestin Gangibauer, dem späteren Erzbischofe von Wien, Leonard Achleuthner, dem jetzigen Abt des Stiftes Kremsmünster und G. Hof- städter, dem Verfasser der „Vegetationsverhältnisse". Hier fand Strobl reiche An- regung zum Studium der Naturwissenschaften, und schon damals erwachte in ihm ein mächtiger Drang zum Sammeln und Bestimmen von Pflanzen und Insecten. Im Jahre 1866 wurde Strobl, nach mit Auszeichnung gemachter Matura, in das Stift Admont aufgenommen. Kurze Zeit vorher war beim großen Stiftsbrancl das berühmte Naturaliencabinet des Stiftes zerstört worden und es fasste nun Strobl den Entschluss, sich ganz der Wiederherstellung dieser Sammlung zu widmen. Jede freie Stunde vom Frühling bis zum Spätherbste verbrachte nun Strobl auf den Berghöhen der oberen Steiermark, wobei auch deren Hochgipfel, wie der Dach- stein und Hochgolling, erklommen wurden, während die Wintermonate mit dem Ordnen der Herbarien und dem Studium der Fachliteratur ausgefüllt wurden. Im October 1870 zum Priester geweiht, folgte er April 1871 einer Ein- ladung des jub. Landesgerichts - Präsidenten E. R. v. Josch, bezüglich Begleitung auf einer Reise nach Krain, dem croatischen Littorale, Lussin und Istrien, woselbst sich ihnen der berühmte greise illyrische Botaniker R. v. Tommasini anschloss. Unter diesen Auspicien erschloss sich dem jungen Gelehrten der Zauber eines italienischen Frühlings. Später finden wir Strobl bald in den Rheinlanden und Belgien, bald in Süd- italien bis Sicilien hinab, bald wieder in den Bergen Tirols, bald wieder auf einer Wanderung durch Südfrankreich und Spanien, wobei er mit den bedeutendsten Naturforschern dieser Länder in innigste Verbindung trat, und die vorhandenen Herbarien zum Gegenstand gründlichster Studien machte. Strobl, welcher heute zu den bedeutendsten lebenden Botanikern gezählt werden muss, hat zahlreiche kleinere und größere Arbeiten publiciert, welche viel- fach in der „Österr. botan. Zeitschrift", der „Regensburger Flora", in den Ver- handlungen der zoolog.-botan. Gesellschaft, in den wissenschaftlichen Studien und Mittheilungen des Benedictiner-Ordens und in den Programmen von 1881—1883 des Melker Gymnasiums, im „Wiener Tourist" von G. Jäger, den Publicationen des „Österr. Alpen-Vereines" und im „Grazer Volksblatt" zerstreut sind. Wie umfangreich diese Publicationen theilweise sind, zeigt u. a.: „Eine Frühlingsreise nach Süden" mit 256 Seiten, „Reiseerinnerungen aus Sicilien" mit 631 Seiten und eine „Sommerreise nach Spanien" mit 614 Seiten. Dass auch für unser Werk P. Gabriel Strobl eine kurze, aber sehr interessante botanische Skizze Obersteiers gewidmet hat, werden die Leser des ersten Bandes gewiss mit Freuden begrüßt haben. 4. Ad Ober- Zeyring. Am 21. März 1825 wurde dem Zeyringer Syndicer Weymayr im Rathhause daselbst ein Sohn geboren, welcher in der Taufe den Namen Josef Franz de Paula erhielt. Derselbe studierte an den Gymnasien zu Judenburg und Graz mit glänzendem Erfolge, trat am 31. August 1844 in das Noviziat in Admont, woselbst er den Klosternamen Tassilo erhielt und feierte am
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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