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Admont. 73-
4. Juni 1848 die Profess. In den Jahren 1848—1860 war P. Tassilo Präfect und
Lehrer der stiftischen Sängerknaben, fungierte 1860—1873 als Professor am (Í.)
Staatsgymnasium zu Graz, kehrte dann in das Stift zurück, wo er am 21. Juli 1874
eine reiche Bibliothek, sowie eine interessante Mineraliensammlung hinterlassend,
starb. Weymayr war in erster Linie Naturfreund und Naturforscher, u. zw. vor-
züglich Botaniker und Entomologe, dann aber auch Dichter und Kenner der alt-
classischen wie der modernen Literatur. Er war Mitglied des historischen und natur-
wissenschaftlichen Vereines für Steiermark und der k. k. Landwirtschafts-Gesellschaft.
Im Drucke erschienen von ihm: a) „Versuch einer Topographie des Ad-
monterthales" und Fuchs, „Kurzgefasste Geschichte des Benedictiner-Stiftes Admont,
Graz 1859; Ii) „Über leuchtende Thiere" (Grazer Gymnasial-Programm, 1861); c)
„Die Gefäßpflanzen der Umgebung von Graz" (daselbst 1867—1868); „Der Tourist
in Admont", historisch-topographische Skizze, Wien 1873.
5. Nicht unerwähnt soll auch bleiben der am 24. März 1819 zu Admont
geborene Dichter Josef Sommerauer, obwohl ungünstige Lebensverhältnisse
dessen Talent früh verkümmern ließen. Nach Vollendung des Gymnasiums trat
Sommerauer in das Benedictiner-Stift Göttweih, um sich daselbst für den geistlichen
Stand heranzubilden, aber eine Reihe lyrischer Dichtungen aus dieser Zeit mit
den Titeln: „Scheideblick", „Liebestreue", „Liebchens Auge", „Blumengruß"
li. dgl. mehr, ließen bald erkennen, dass nicht der Frieden der Klosterzelle das
Ideal Sommerauers war.
Und so machte Sommerauer einen gewaltigen Sprung von der Klosterzelle
auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Nach vielen Irrfahrten als Komödiant
wurde Sommerauer zum vaterländischen Regimente Nr. 27, damals Piret, assentiert,
woselbst er acht Jahre diente, um sodann als ausgedienter Unterofficier 1855
anfangs als Diurnist, später als Kanzlist bei den Bezirksgerichten Liezen und
Aflenz angestellt zu Averden.
Als greiser kleiner Beamter eines Hilfsamtes trat Sommerauer endlich 1885
in den Ruhestand, und er erlebte noch die Freude, aus diesem Anlasse den Titel
eines Kanzleiadjuncten, Avelcher zuletzt das ganze Ziel seiner Wünsche bildete, zu
erhalten. Aber schon am 23. März 1885 trug man unter wärmster Theilnahme
aller Behörden Leobens und vieler Freunde, Sommerauer zur letzten Ruhestätte.
Von größeren Arbeiten Sommerauers sind bekannt: „Das Fischerkind von
Gösting", romantisches Schauspiel in vier Aufzügen, „Aus der Brieftasche eines
alten Feldwebels", „Ein Johannistag auf der Kieseckalpe" etc. Sein Lieblingsgebiet
war auch das Gelegenheitsgedicht.
Umgebung : Die guten Unterkunftverhältnisse, die bequemen Eisen-
bahnverbindungen und die schöne, an anmuthigen wie an großartigen
Scenerien selten reiche Umgebung einerseits , soAvie die Gesellschaft der
vielseitig und hochgebildeten Conventualen des Stiftes, dessen Gastlichkeit
und stets reger Forschungsgeist weit bekannt sind, lassen Admont auch
zur längeren Sommerfrische besonders geeignet erscheinen. Orientierungs-
tafel am Marktplatze von der Section Ennsthal des Österr. Alpen-Club.
1. Die nächsten Spaziergänge Admonts bilden der von alten Linden um-
schattete Stiftsgarten und die sogenannte Eichelau, ein Wiesenplan mit präch-
tigen alten Eichen am nö. Ende des Marktes, an Avelche sich die Enns-
promenade, ein durch die Auen der Enns zu den Stiftsteichen führender
SpazierAveg mit prächtigen Ausblicken auf die Hallermauern und die ge-
Avaltige Buchsteingruppe, anschließt.
2. Rö the l s t e in . Man gelangt in V2 Stunde zu dem auf einem,
gegen das Thal ausspringenden Felsen erbauten Schlösschen, ein Zier-
kästchen des Barockstiles, Avelches mit seinen bauchigen Eckthürmen 1655
erbaut Avurde. Eine mit Zinnen gekrönte ZAvingermauer umzieht den Vorhof,
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 2
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892-1897
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.1 x 20.37 cm
- Seiten
- 613
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918