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92 Stainach.
begann mit einem Gefolge von 34 Personen am 27. Juli 1583 donauabwärts bis
Belgrad, von wo der Landweg über Adrianopel eingeschlagen wurde.
Der junge, aufgeweckte steirische Edelmann hatte gar scharfe Augen für
die Länder und Völker, die an ihm vorüberzogen und führte voll jugendlicher Lust
und oft mit köstlichem Humor ein gar getreues Tagebuch über seinen denkwürdigen
Wanderzug, welches er nicht selten durch colorierte Federzeichnungen zu erläutern
suchte. Dieses culturgeschichtlich sehr interessante Tagebuch wurde der Grundstock
'zu einer Familienchronik, die auf 3 Bände anwuchs. (Siehe darüber insbesonders :
Steir. Geschichtsblätter v. J. Zahn, 2. Jahrg.) Zur Zeit der Reformationsbewegung
schlössen sich die Stainach „der wahren Augsburger Confession" an. Anlässlich
der Gegenreformation wandten sie sich aber mit Ausnahme eines Fräuleins Virginia
,v. Stainach, die als treue Protestantin auswanderte, wieder der kath. Kirche zu.
•Ende des 16. Jahrhunderts lebte Johannes von Stainach als Geheimer Rath, Land-
Pfleger zu Neuburg und Staatsminister zu Karlsburg. Maxmilian Guido v. Stainach,
*geb. 1695, stand 30 Jahre in den österr. Militär-und Civildiensten und wurde nach
Unterstainach im Jahre 1681.
Beendigung des türkischen Feldzuges als Landescommissär von Steiermark mit
Diplom vom 14. März 1757 in den erblichen Reichsgrafenstand erhoben. Mit ihm er-
losch die steirische Linie der Stainach, jedoch wurde mit Diplom vom 7. Februar 1767
ddo. Wien Grafenstand, Name und Wappen der Stainach auf den Adoptivsohn
des Max Guido Grafen v. Stainach, Karl v. Molliseli, welcher 1770 die steir. Land-
mannschaft erhielt, übertragen. Der gegenwärtige Familienbestand ist: 1. Alois Graf
ÍV. Stainach, geb. 26. März 1833, Sohn des am 25. August 1870 F Guido Stainach,
'k. k. Oberlieutenant a. D., vermählt mit Antonie Wittmann, geb. 1833; Sohn Felix
Graf Stainach, geb. am 8. November 1858, k. k. politischer Beamter 2. Maria Gräfin
Stainach geb. Führer, geb. 2. Februar 1824, derzeit noch in Wien lebend, Witwe
.des am 2. December 1865 in Graz gestorbenen Gustav Sigmund Graf Stainach.
Aus ihrem Stammsitze entstanden in Folge von Erbfolgestreitigkeiten drei
Burgen, Ober-, Mitter- und Unterstainach. Von diesen Schlössern, die eigene
Herrschaften bildeten, wurden in diesem Jahrhunderte die verfallenen Schlösser
Ober- und Mitt er stainach mit dem dazu gehörigen Grundbesitze, ersteres mit der
Herrschaft Friedstein, letzteres mit der Herrschaft Pichlern vereint, während Unter-
stainach zu einem stattlichen Landsitze umstaltet wurde.
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 2
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892-1897
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.1 x 20.37 cm
- Seiten
- 613
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918