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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
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Stainach-Pürgg. — Irdning. 97 Pürgg liegt auf der unteren Terrasse des Burgstall, eines mächtigen in das Grimmingthal in Steilwänden abstürzenden Felsencapes, dessen be- waldeter Bücken, mit Alpenrosen geziert, nur mehr kaum merkbare Spuren der alten Burg der Ottokare in Form von Ringwällen zeigt. Von der Höhe des Burgstall genießt man einen herrlichen Überblick des Ennsthales und einen überwältigend großartigen Anblick des Absturzes des Grimming mit seinem Lawinenschutt, sowie auf die Steinriesen des Todtengebirges vom Lawinenstein bis zum Hochmölbing. Gegen Osten schweift der Blick bis zu den Admonter-Eisenerzer Gebirgen; im Süden: Rotten- manner Tauern, Donnersbaclier Alpen; im Westen außer dem Grimming: Stoder-Zinken, Kammergebirge, Dachsteinstock, Saarstein ; im Vordergrunde die Bergerwand. Für die geringe Höhe ist die Aussicht eine überraschend großartige, so dass der Besuch von Pürgg auch des Naturgenusses halber reichlich gelohnt wird. Irdning. Gegenüber dem weithin die Ennsniederung beherrschenden Fels- kolosse, des Grimming, dort, wo sich das Ennsthal gegen S. am meisten ausbuchtet, liegt am s. Thalgelände der stattliche Markt Irdning, durch einen circa 3/4 Stdn. langen, über die Mooswiese führenden allèeartigen Fußweg mit der Bahnstation Stainach-Irdning und einer circa '/2 Std. langen Allee mit der Haltestelle Trautenfels verbunden. Gasthäuser: Resi „zum Touristen", Fleischhauer, Mittelpunkt des Frem- denverkehrs, 10 Z.; Beichtbuchner 4 Z., Gartenkegelbahn, Polz 6 Z.; Hofer, Wein- haus, Sitzgarten. Walzl 2 Z. Kaffee mit Billard; Spalt mit Sitzgarten mit schöner Aussicht. Zimmerpreise durchwegs mäßig. Vereine: Veteranen-V., g. 1871; Freiw. Feuerwehr, g. 1874; Liedertafel, g. 1876; Verscliönerungs-Comité, g. 1889. Volksschule: vierclassig, schon vor 1726 bestehend. Suppenanstalt für arme Schulkinder. Volksgebräuche:, Die Perchtmilch (für die Perclit wird abends vor dem h, 3 Königstag eine Schüssel Milch sammt Löffel hingestellt). Reste von Hexen- glauben : Brendlerinen können einer anderen Sennerin ein Heer von „Krautwürmern" senden, die ihr alles verzehren (Heerwurm); Trudenglaube. I rdn ing : Markt mit 64 II. und 408 E. auf 668 m. S. II. Sitz eines k. k. Bezirksgerichtes s. Steueramt, eines Notariates und einer Sparcasse, sowie eines Decánates, Domicil eines Doctors der Medicin und eines prak- tischen Arztes, liegt etwas erhöht, wie erwähnt, am s. Gelände des hier circa 3 Kilometer breiten Ennsthales, nahe dem Ausgange des Donnersbachthaies. Urkundlich schon 1140 als Millich, Irdnich etc. anlässlich einer Schenkung an das Stift Admont erwähnt, erscheint hier nahezu gleichzeitig 1145 auch die Kirche St. Peter und 1151 eine Pfarre, und war dieselbe 1180 mit einem Erzpriester besetzt, was von der Bedeutung derselben Zeugnis gibt; weiters tritt mit dem J. 1160 ein gleichnamiges Geschlecht auf. Um das Jahr 1260 besaß der salzburgische Hofkanzler Meister Berthold die Pfarre Irdning als Lehen und am 6. März 1261 verlieh der Erzbischof von Salzburg die Pfarre dem Stifte Rein. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts war Meister Gerhard Pfarrer zu Irdning-, welcher bei Herzog Albrecht in hohem Ansehen stand und zu einer wichtigen Mission nach Rom verwendet wurde. Krauss, Dio eherne Mark.
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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