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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
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98 Irdning. Circa 150 Jalire später erhielt die Pfarre, oder richtiger die reiche Pfründe derselben der Rath und Kanzler Kaiser Friedrichs III., Äneas Sylvius Piccolomini, welcher 1458 als Pius II. den päpstlichen Thron bestieg. Die Ursache der einstigen Bedeutung Irdnings liegt in dessen Lage am Ausgange des bis Ende des 18. Jahrhunderts so wichtigen Saum- weges von Oberwölz übers Glattjoch in das Ennsthal. Dieser Weg lief von Venedig über Kärnten, Neumarkt, Oberwölz ins Enns- thal und weiter über Aussee und Salzburg nach dem deutschen Reiche und lag somit Irdning an einer Hauptverkehrsader des Südens mit dem Norden. Die von hübschen Anlagen umgebene Kirche stellt sich heute als das Product mehrerer Um- und Zubauten dar. Der rückwärtige Theil des Schiffes, 3 Gewölb- joche umfassend, stammt noch vom spätgothischen Bau der einschiffigen Kirche und hat sich hier noch ein Netzgewölbe erhalten; in den J. 1732—1740 wurde das gothische Presbyterium abgerissen und das Schiff durch Anbau eines größeren Presbyteriums in Hallenform erweitert, um diese Zeit wurden auch an der S.-Seite des Schiffes 2 Kapellen und an der Nordseite eine Art Seitenschiff angebaut. In diesen Räumen befinden sich 3 hübsche Altäre aus dem 17. Jahrhundert. Das gute Hochaltarblatt, die Kirchenpatrone Petrus und Paulus darstellend, wurde 1752 von Carl Laubmann in Graz gemalt. In der Sacristei befindet sich der interessante Untersatz (Träger) eines alten gothischen Sacramenthäuschens vom J. 1521. Grab- steine in der Kirche: Maria, Margarethe v. Stainach, geb. Lötz, f 17./1. 1656; des Freiherrn C. Friedrich v. Welsersheimb, Herr zu Gumpenstein, Grünbüchl, Thurnau, Welsperg, zu Mitterstainach und Pichlern, f 6./6.1686 und des J. Adam von Welsers- heimb, t 8./5. 1687, sowie das von Nussbaumer in Rom in carrarischem Marmor gearbeitete Reliefporträt der 1822 verstorbenen Frau Josefine Tunner, Gemahlin des Directors der landschaftlichen Zeichenakademie in Graz, Josef Tunner. In den Jahren 1621, 1735, 1768 und 1837 verheerten Brände den Markt, der auch 1777 von der Pest hart mitgenommen wurde. Hat nun auch Irdning seine politische und comercielle Bedeutung eingebüßt, so besitzt doch der ruhige Markt auf sonnigem Hang einen wahren Schatz in seiner Umgebung, die dem Fremdenverkehr zu erschließen, ein Verschönerungsverein sich zur Aufgabe gestellt hat. S p a z i e r g ä n g e , Aus f lüge und Übe rgänge : 1. F a l k e n bürg. Circa y4 Std. s.-ö. von Irdning, am Ende des ö. Gelände des Donnersbachthaies, liegt das Kapuzinerkloster Falkenburg mit schmucklosem Kirchlein. Das Klostergebäude war einst das Jagd- schlösschen, welches, wie der wappengezierte Inschriftstein ober dem Thore meldet, 1615 von einem Praunfalk erbaut wurde. Derselbe hatte eine Dietrichstein zur Gemalin, was heute noch die farbenreichen Glasscheiben von 1618 im Refectorium melden. Die letzte Besitzerin, Beatrix Gräfin Weisersheim, widmete das Schlösschen 1708 zu einer Niederlassung des Kapuzinerordens, welche Widmung Sigismund Friedrich Graf Weisersheim, dessen Porträt heute noch im Kloster zu sehen ist, 1711 vollzog. Die Mönche begannen hierauf sogleich das schlichte Kirchlein zu bauen, welches 1718 eingeweiht wurde. Das Hochaltarblatt ist vom Maler Johann von Hauck (Ii. Familie.) Die Herrschaftsrechte und die Herrschaftsgründe wurden abgetrennt. Falkenburg war der Sitz eines gleichnamigen Geschlech- tes, welches sich bis gegen Ende des 13. Jahrhunderts verfolgen lässt. 2. Gumpenstein. Wenige Minuten w. von Falkenburg erhebt sich dem- selben gegenüber das thurmreiche Schloss Gumpenstein, eine kleine Hügelkuppe krönend. Erst um 1616 von den Stainach erbaut, kam es mit dem ganzen Stainach'schen Güterbesitz des Ennsthales 1659 an die Weisersheim, in deren
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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