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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
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Irdning-Donnersbach-Donnersbach-Wald. 101 Wanderung längs des rauschenden Donnersbaches erblickt man auf einem vorgeschobenen Hügel ein bizarr geformtes Schlösschen, ein Kirchlein und ein Schulhaus, welche zusammen das Pfarrdörfchen Donnersbach markieren. Gasthaus: S. Zettler, mit Fremdenzimmern, großes, renoviertes Haus, Sitzgarten mit Schiesstätte. C. Bernkopf vlg. Glaserer und vlg. Hofer. Volks schule: 2classig, g. 1786 (josefinisch). Suppenanstalt erhalten von der Gräfin Hamberg in Trautenfels. Volks spi ele: In Donnersbach werden periodisch mehre e interessante Volksspiele: Paradeis-Spiel, Spiel der vier Landstände, Sommer- und Winterspiel, u. s. f. aufgeführt. Donne r sbach , P far r d o r f mit 39 H. und 175 E. (Gmd. 231 Ii. und 1056 E.) reizend auf einem Hügel und am Thalgelände mit seinen zerstreuten Gehöften ausgebreitet, 1. überragt von den spärlichen Resten (Schiffstheile und Apsis) der 1786 aufgelassenen romanischen St. Egydius- Kirche, wird 1190 urkundlich zuerst genannt. Es verdankt seine einstige Bedeutung den wichtigen, früher hier bestandenen Hammerwerken. Das 1589 vom Adam Schrott auf Kindberg erbaute Jagdschloss gieng am 3. October 1799 mit den Hammerwerken in den Besitz der Innerberger Haupt- gewerkschaft über und bildet seit dieser Zeit einen integrierenden Theil der Gewerkschaft, welche nach mehrfachem Besitzwechsel heute sich im Besitze der Gräfin Anna Lamberg befindet. Adam Schrott, königl. Rath, erhielt am 4. Novomber 1597 die Concession zur Errichtung eines wällischen Hammerwerkes und datiert somit seit dieser Zeit der Be- stand der Elsenwerke in Donnersbach. — Unabhängig von dem Schlosse Donners- bach bestand jedoch hier schon früher eine Staatsherrschaft (s. 1346 nachweisbar). Den Hauptgrundbesitz bildet aber noch heute eine Staatsdomäne. Die 1786 erbaute Kirche bildet einen Baubestandtheil des Schlosses, in welchem sie adaptiert wurde. Sie ist 22*5 m lang und 13 m breit und mit einem Holzgewölbe überhöht. Vom Inhalte ist bemerkenswert das hübsche Kreuzbild am Hochaltar und eine St. Georgs - und St. Petrus-Statue aus dem Beginn des 16. Jahrhunderts. Eigenthüm- licli dem Donnersbachthale ist die ungewöhnlich hoch hinaufreichende Cultur der Berg- lehnen, von welchen man noch aus bedeutender Höhe die Gehöfte ins Thal blicken sieht. Von Donnersbach ersteigt man das Z a c h e n s c h ö b e r l (siehe Öblarn), den Tattermann 2044 m, Hochstein 2182 m und das Mölbegg 2076 m. (Siehe S. 100.) Alle Partien nur mit Führer, als welche sich die Jäger am besten eignen. Übergang übers Zachenschöberl in 5 Std. nach Öblarn. D o n n e r sb a eh-D o nn e r s b a eli w a ld. Am s. Ende des Ortes liegen die Hammerwerke, bis wohin noch eine prakticable Straße führt. Diese geht nun in einen nur mehr nothdürftig erhaltenen Gemeindefahrweg über, durchsetzt eine Schlucht und gelangt zu dem großen Holzrechen, zu welchem auf dem Donnerbach jährlich viele tausend Stämme getriftet werden. Der Weg windet sich, die Felsenklamm des Donnersbaches um- ziehend, nun steil rechtsseitig die Thallehne hinan, und erreicht nach viertelstündiger Steigung das Gehöft des vlg. Kulmer. Im sanften Gefälle abwärts führend, geleitet uns nun der Weg in den herrlichen, 3/4stündigen Engpass. Noch erfreuen grüne Wiesenmatten und dunkle Waldhänge das Auge, aber schon wenige Minuten später umklammern bis zu 1000 m hohe Felsmauern die düstere Schlacht, durch welche sich der Donners- bach über Felsblöcke hinjagend, Bahn bricht. Endlich, nach 3/4stündiger Wanderung zeigt sich eine anmuthige Thallandschaft, eingebettet zwischen
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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