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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
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104 Trautenfels. nahezu 1 Std. bis zur Álpenhüttengruppe Riedln (1108 m), an deren s. Ende der Schwarzabach r. einmündet. Diesen Bach r. liegen lassend, wendet man sich, nun 1. ansteigend, der Alpe Beyreith (1267 m) zu und erreicht die Alpenhütte des vlg. Sabin. Bei der letzten Hütte im Glatt ( j/2 St. von Riedln) beginnt nun der steile Anstieg zum Glattjoch, 1987 m in sö. Richtung auf verschiedenen Fußsteigen in circa 11/2 St. Jenseits in rein ö. Richtung absteigend, erreicht man in 1 St. das Thal des Schöt- telbaches und damit die Luchsenhütte. Es beginnt nun ein Alpenfahrweg, der uns immer längs des wasserreichen, zahlreiche Cascaden bildenden Schöttelbaches in circa 3 St. nach Oberwölz geleitet. Haltestelle Trautenfels. (Hübsche Wartehalle.) G a s t h a u s : Berger mit hübschem Gartensalon, Fremdenzimmer. Sch loss : Am Fuße der riesigen Felspyramide des Grimming erhebt sich dicht ober der Haltestelle auf mächtigen Bastionen das Schloss T r a u t e n f e l s als 2 Stock hoher regelmäßiger Bau, von einem schlanken Mittel- und einem Eckthurm e überragt. Die wichtige strategische Lage des Schlosses berechtigt zur Annahme, dass Trautenfels, früher Neuhaus genannt, anfangs landesfürstlicher Besitz war. Sicher ist, dass Neuhaus 1282 landesfürstlich und Strechau erzbischöflich war und Herzog Albrecht Neuhaus in diesem Jahre gegen Strechau umtauschte. Mit Rücksicht auf die steten Fehden zwischen Albrecht und den Erzbischöfen bescliloss jedoch Albrecht 1291 die Burg Neuhaus, die einen kräftigen Stützpunkt der erzbischöfiichen Söldner bildete, zu überrumpeln und beauftragte Abt Heinrich II. von Admont, seinen Plan auszuführen. Heinrich betraute nun Seibot von Lamboting und Gottfried von Unverding mit dem Überfalle der Veste, welcher Plan vollkommen gelang. Seither blieb Neuhaus landesfürstlich und wurde von Lehensträgern oder Pflegern verwaltet, bis es 1525 an die reichen Hoffmann von Grünbüchl kam. Am Ende des 16. Jahrhunderts, als die Gegenreformation die Hoffmanns zur Auswanderung trieb, fiel Neuhaus an die Praunfalk. von welchen es 1632 an die reichen Trauttmansdorff kam; 40 Jahre nach der Erwerbung von Neuhaus schuf nun hier Graf Sigismund Friedrich Trauttmansdorff, Landeshauptmann in Steier- mark, einen prunkvollen Edelsitz im Stile des am Beginne der Blütezeit stehenden Barockstiles. In diese Zeit fällt die Wandlung des Namens Neuhaus in Trautenfels. Von den weiteren Besitzern machte sich der alte Haudegen Graf Sigmund Joachim durch seine Baulust und wunderlichen Launen besonders bemerkbar. Die riesigen Bastionen des Schlosses sind der Anfang jener gewaltigen Wehrbauten, die der alte General, der kein größeres Vergnügen kannte, als seine kleinen Kanonen knallen zu lassen, plante. Dabei war er aber auch ein Freund der Künste und Wissenschaften und stand mit dem Kurfürsten Johann Georg von Sachsen in regem Verkehr. Im Jahre 1815 kam Trautenfels durch Kauf an Josef Degen Edlen von Elsenau, Director der Staatsdruckerei. Seit dieser Zeit datierte ein rascher Besitzwechsel, welcher manches zum Verfalle des herrlichen Edelsitzes beitrug, bis es 1878 an den jetzigen kunstsinnigen Besitzer, Graf Josef Lamberg, fiel, welcher mit reichen Mitteln und feinem Kunstverständnisse den herrlichen, aber ganz vernachlässigten Edelsitz einer neuen Blütezeit entgegenführt. Ist nun auch der alte kostbare Hausrath meist einer modernen Einrichtung gewichen, so geben doch noch die Decken mit ihrem prächtigen Stuccos- und in voller Farbenfrische prangenden Freskenschmuck und
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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