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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
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106 Trautenfels. — Öblarn. Salon mit prächtiger Stuccodecke im üppigsten Barockstile, Festons, Muscheln, Karyatiden, 5 Fresken. Interessante moderne Familienbilder, Bronzebüste Werndls, prächtiges Arrangement. Terrasse mit herrlicher Aussicht. Die Compositionen des Salons allegorisieren sinnigst Unterricht und Jugend- pflege, wobei jedoch Apollo auf seinem Wolkenwagen nicht fehlt. Von dem übrigen Schmuck des Schlosses verdienen insbesondere die prächtigen Thüren mit ihrem reichem Intarsienschmuck und Motiven deutscher Renaissance und manche Holzbalkendecke, deren Schönheit durch die jüngst erfolgte Restaurierung wieder zur vollen Geltung kamen, eingehende Beachtung. Noch müssen wir der abseits vom Schlosse liegenden Kapelle gedenken, ein arg verstümmelter Bau, deren Decke jedoch offenbar von der Hand Tencalas, mit interessanten Fresken, bestehend aus dem Mittelbild Maria Verkündigung, umgeben von Engeln, den 4 Evangelisten und 4 religiösen Scenen, einen köstlichen Schmuck bildet. Eine Inschrift in Stein erinnert, dass hier das von Graf Sigismund Joachim Trauttmansdorff 1689 in Bukarest erworbene Bild (byzantinisch?) sammt 2 türkischen Fähnleins aufgestellt sei, leider ist das Bild seither verschwunden. . Graf Lamberg hat Trautenfels mit interessanten Einrichtungen versehen. So treibt der Grimmingbach eine Dynamomaschine, die Schloss und Wir th Schaft s- räume mit elektrischem Licht versieht, bewegt eine Wäscherolle und treibt eine Holzverkleinerungsmaschine. Telephonische Anlagen verbinden alle Schlossräume mit den Wirtschaftsgebäuden. Im Forsthause wurde ein prächtiges naturhistorisches Museum angelegt und nördlich des Schlosses spiegeln sich zwischen Laubgängen zahlreiche Teiche mit künstlicher Fischzucht, zwischen welchen ein schmuckes Fischerhäuschen hervorragt. Nicht übersehen werde der selten schöne Marstall des Schlosses mit seiner prächtigen Sattelkammer. Von Trautenfels ersteigt man in 5 Stdn. den Grimming, schwierig. Näheres siehe Klachau. Station Öblarn. G.: J. Fischer (praktischer Arzt) 4 Z.; J. Salzinger 2 Z. ; C. Brandmüller 2 Z.; J. Bernkopf, Bräuhaus; J. Grogger, schöner Sitzgarten, 5 Z. Badeanstalt. Schwimmbad 1887 errichtet, täglich Warmbäder. Volksschule: 2classig; g. vor 1785. Industrie: Lohstampfe mit 20 Arbeitern. Mineralquellen: Schwefelquellen in der Walch en. Kunst: In Öblarn domiciliert der Maler Joh. Ma dl (geb. 1848), welcher, in den Jahren 1860—1863 an der Grazer Zeichenakademie ausgebildet, insbesonders im Landschaftsfache sehr verdienstlich wirkt. Namentlich sind es seine Tuscli- zeichnungen der großartigen Landschaftsbilder des Ennsthales, welche sich durch richtiges Erfassen des Charakters der Gegend auszeichnen. . Öb la rn , großes Pfarrdorf mit 66 H. und 435 E. auf 679 m S. IL, liegt am Ausgange des Walchengrabens, gegenüber dem sich in das Ennsthal einschiebenden, niedrigen Mitterberge, über welchen gegen N. die hellen Kalkmauern des gigantischen Grimmingzuges majestätisch aufstreben. Einen besonderen Vorzug vor anderen Orten des Ennsthales besitzt Öblarn in der unmittelbaren Nähe der Bahnstation, wie auch die wald- und wasserreichen Thalbildungen gegen S. mit ihren sanften Steigungs- verhältnissen und herrlichen Aussichtspunkten, den behaglichen Genuss einer im reizvollen Wechsel bald überaus anmuthigen, bald wieder groß- artig wilden Landschaft gestatten. Diese Umstände trugen bei Öblarn zu einen der beliebtesten Sommerfrischen Obersteiers zu gestalten und eine Anzahl reizender Villen erstehen zu lassen.
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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