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1 1 0 Groß- und Klein-Sölkthal.
7. Auf das Zachen schob eri 1725 m, 3'/2 St., über den Sonnberg. Aus-
sicht das ganze obere, mittlere und untere Ennsthal, von Liezen bis zur Ramsau
umfassend, äußerst lohnend.
8. Auf das Gumpeneck. 2226 m., 5 Stdn, markiert. Leicht und überaus
lohnend. Das Gumpeneck, s. von Oeblarn bildet die letzte bedeutende Erhebung
jenes Gebirgsastes, welcher sich zwischen dem Donnersbach und dem Sölkthale
bis zur Enns hinzieht.
Der Anstieg erfolgt über die anfangs steilen Abhänge des Schattenberges,'
sind diese jedoch überwunden, so führt der Weg in abwechslungsreicher Scenerie
an den Abhängen des Karl and Jonneseck zur Schupfenalm. Von hier erreicht
man in eine Stunde die Gumpenalpe, auf welcher man bei der sogenannten Bäcker-
hütte Erfrischungen und eventuell auch reinliches Nachtlager erhält. Der weitere
Aufstieg erfolgt über Alpenmatten und erreicht man ohne Anstrengung die Spitze.
Die Aussicht ist von großartiger Schönheit und ungewöhnlich reich an Tief blicken
auf ortsreiche Thäler. Sie umfasst gegen NW. und W. das ganze Todtengebirge mit
dem Hohen Priel, die prächtige Dachsteingruppe, die spitze Bischofsmütze, Watz-
mann, Hochkönig, gegen S. Großglockner und den Zug der „Niederen Tauern". Senkt
sich aber das Auge tiefer, so erhlickt es die Matte der Ennsniederung, überragt
von den Felsenmauern des Grimming gegen die lange, tiefeingeschnittene Thal-
spalte des Sölkbaches. Aus den grünen Thalgründen leuchten die Thürme von
nicht weniger als 13 Kirchen hervor, (von 0. über N. gegen W.) und zwar:
Wörschach, Niederhofen, Pürgg, St. Martin, zwei Gröbminger Kirchen, Assach,
2 Kirchen auf der Ramsau, Haus, Großsölk, Kleinsölk und St. Nicolai.
Abstieg meist über die Mathildenalpe (steil) durch den Walchengraben in
4 Stdn. nach Öeblarn, oder nach Großsölk w.
Gross- und Klein-Sölkthal.
(Haltestelle Stein.)
Stein, Ausgangspunkt für die Durchwanderung der Thäler
des Groß- und K1 ein-Sölkbaches.
G.: Untersteiner- und Obersteiner-Wirth, gute, alte, bäuerliche Gasthäuser
mit reinlichen Fremdenzimmern.
Das Tha l der Sölk zählt mit Bezug des im innersten Thal-
schlusse des Kleinsölkbaches (beziehungsweise Schwarzenseebaches) ein-
gebetteten, dicht an den Hauptkamm des Tauernzuges vorgeschobenen
herrlichen Schwarzen See mit grandioser Umrahmung zu den schönsten
und in Folge des vielbegangenen Saumweges durch das Groß-Sölkthal
über die Sölkerscharte ins Murthal zu den wichtigsten, s. Seitenthälern
des Ennsthales. Circa 1 Std. von dem Einflüsse des Groß-Sölkbaches in
die Enns aufwärts, zweigt vom Hauptthale sw. das Kleinsölkthal ab,
welches sich nach circa 2 Std. wieder in den sw. vom Schwarzensee
kommenden Schwarzenseethal und dem Waldbachthal theilt, welch' letzteres
direct vom Hauptkamme des Zuges der Sölkeralpen niederzieht.
Im innersten Grunde des Waldbachthales liegen die Striegler Hütten,
1617 m, während am Eingange des Waldbachthales das Graf Bardeau*
sehe Jagdhaus sich befindet. Auch das Waldbachthal nimmt circa y2 Std.
vor der Einmündung in das Kleinsölkthal noch ein 1. einmündendes Seiten-
thal, das Tuchmaarthal auf.
Groß-Sölk, 1 */4 Std. Die Straße steigt sogleich vonderOrtschaft
Stein ö. die steile Lehne des Gatschberges über Wiesenmatten hinan und
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 2
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892-1897
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.1 x 20.37 cm
- Seiten
- 613
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918