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1 1 2 Groß-Sölk. — Klein- Sollt.
Der Fahrweg bleibt immer an der ö. Thallehne, mäßig hoch über dem meist
in Fels und Waldschluchten tief eingeschnittenen Groß-Sölkbache, dessen Donnern
verloren aus der Tiefe zu dem Wanderer dringt. Nach circa 34 Stdn. übersetzt
der Weg den Bach und bald hierauf erreicht man das ausgedehnte Gehöft des
vlg. Öedwirthes, (einfache Gastwirtschaft und reinliche Betten). Die Straße zieht
nun in anmuthiger Gebirgslandschaft weiter und erreicht, an vielen Gehöften vorbei
in 2 Stdn. von Groß-Sölk die Ortschaft Mössna mit prächtigem, Prinz Coburg'schen
Jagdhaus und lclassiger 1782 g. Volksschule. G. Schwarzenberger.
Von Mössna zweigt r., wie erwähnt, der ziemlich häufig begangene Ueber-
gang durch das Seifriedthal ins Eselsbergthal nach Winklern und nach Oberwölz
ab; 9 Stdn.
Von Mössna erreicht die Straße in sehr mäßiger Steigung in circa
1 Std. das überaus anmuthig an der Vereinigung des Hohenseebaches und
des Groß-Sölkbaches auf 1126 m Sh. gelegene P f a r r d o r f St. Nico la i
mit grandiosem Gebirgshintergrunde.
St. Nicolai mit 2 Gasthäusern, eines der höchst gelegenen Pfarr-
dörfer Steiermarks mit 11 II. und 43 E. und schlichter. 1644 erbauten
Kirche, liegt am Fuße des 2430 m hohen Denek.
Die wichtigste, von St. Nicolai zu machende Gebirgstour ist die Besteigung
des großen Knalls tei ne s, die in 4 Std. ausführbar ist.
Man geht von St. Nicolai zuerst über den Bach, dann sanft ansteigend,
dem Alpenfahrwege folgend, das Hohenseethal aufwärts. Nach circa 40 Mtn. wendet
sich der Weg, das Hohenseethal verlassend, w. den Kalt erb erghütten zu, welche
man in 1l/2 Std. von St. Nicolai erreicht. Von hier gelangt man ziemlich steil über
Alpenmatten immer nach 1. ansteigend, in 1 St. zum Weissensee, 6*33 Hectar groß
und an diesem rechts vorbei in circa ll/2 weiteren Std. zur Spitze, 2599 m.9 Pyramide.
Aussicht nicht nur weit umfassender, wie vom Gumpen e ck, sondern insbesonders
auch ausgezeichnet durch den Beiz der näheren grotesken Umgebung, mit ihren
vielen kleinen Seespiegeln. Dachstein und Todtes Gebirge, wie die Gipfel der nie-
deren Tauern präsentieren sich besonders schön.
Uebe rgang übers Sö 1 k er jo ch ins Katsch- und Mur-
thal . Von St. Nicolai steigt der Fahrweg ziemlich steil längs des Sölk-
baches in ein ungemein wasserreiches Hoclithal, in welchem drei Gruppen
Alpenhütten sich ausbreiten, empor (die Hauseralm, die Mauthneralm und
zum Hüttfeld). Circa 1 y2 Std. von St, Nicolai erreicht man die letzten
Hütten (Hütfeld), von wo sich nun der Weg plötzlich w. wendet und steil
zu den zwei Kaltenbachhütten hinaufzieht. y2 Std. (ober den Hütten die
zwei schönen Kaltenbachseen) Nuu steigt der Saumweg bequem in 3/4 Std
in Serpentinen zur Jochhöhe, 1790 m hinan um jenseits in 35 Mtn. ins
Katschthal zur Luxenhütte unweit der auf der Generalstabskarte bezeich-
neten, nun von einer Lawine zerstörten Schilterhütte hinabzuführen. Von
hier erreicht man in 2 Std. Schöder und weiter das Städtchen Murau
im Murthale.
St. Nicola i . — Hohen seebach thai. Bei St. Nicolai zweigt
vom Hauptthale das Hohenseebachthal, durch welches ein Alpenfahrweg in
1 y2 Std. zu den Hohenseeliütten an den romantischen Hohensee führt, ab.
In der Umgebung liegen die kleinen Wasserspiegel des Schwarzen, Grünen
und Schimpel-Sees.
Von den Hohenseeliütten führt längs den Südwänden des Steinrineck
ein interessanter Übergang übers Seekaarl zur Tuchmaaralpe.
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 2
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892-1897
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.1 x 20.37 cm
- Seiten
- 613
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918