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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Seite - 117 -
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Gröbming. 117 Zur Zeit des Protestantismus gährte es gar gewaltig unter dem Bauern- volke und der Bürgerschaft, die durchwegs der neuen Lehre zugetlian waren und fanden 1599 die Commissäre den hartnäckigsten Widerstand. „Mit Wehren, Knütteln und Feuerhaken strömten die Leute zusammen und sie haben die Finger aufgerekht und zusammen geschworen, dem Pfarrer (Pastor) Beistand zu thun und Leib und Gut daran zu wagen." Die Unruhen dauerten drei Tage und mussten zuletzt die Commissäre unverrichteter Dinge abziehen. Die Seele des Widerstandes war der Öblarner Schneider Josef Werder. Erst die große Gegenreformations- commission rottete im Juli 1600 den Protestantismus in Gröbming aus, dabei wurde der Prädicant Martin Schröffi, der sich auf seine Hube zurückgezogen hatte, von dort vertrieben und dieselbe in Brand gesteckt. Dass der Funke der neuen Lehre unter der Asche fortglimmte, zeigte sich, als nach dem Toleranz- Edicte innerhalb der Pfarre Gröbming sich zahlreiche, zerstreut lebende Bewohner offen als Protestanten be- kannten, doch constituierte sich eine eigene protestan- tische Kirchengemeinde in Gröbming erst 1810 und wurde anfangs in der Scheune des Bauers Lorenz Moos- brugger vlg. Loy Gottesdienst gehalten. 1680 wüthete hier die Pest so stark, nahezu ein Jahr, dass die Leichen einen ganzen Acker, der heute noch Pestacker heißt, füll- ten; der Gottesdienst wurde außerhalb des Marktes, auf der Kulmleiten in einer Nothkapelle gehalten und wurde durch eine kleine Glocke, die heute noch die Pestglocke heißt, das Zei- chen gegeben. Als letztes Opfer der Pest starben der Pfarrer Michael Cralenz und cler Todtengräber und be- -i-,. -, n »i • r,i.. i richtet die Volks sage, dass Figur aus dem Grobmmger Flügelaltar. m a n d e r e n Leic] ie* 'u n b e . graben fand, nachdem alles gestorben war, was sich nicht durch Flucht gerettet hatte. K a t h o l i s c h e K i r che : Die Kirche wurde 1491 — 1500 erbaut und 1509 durch den Bischof von Chiemsee consecriert. Sie ist ein ein- schiffiger spätgothischer Bau von sehr bedeutenden Längen- und Höhen- dimensionen, die sie zu den größten einschiffigen gothischen Kirchenbauten des Landes zählen macht. Schiff 24*65 m lang, 12*64 m breit, 16*75 m hoch, Presbyterium 18*65 m lang, 12 m breit und 16*436 m hoch. Schiff und Chor zeigen complicirte Netzgewölbe und die 2- und Stheiligen Fenster haben Maßwerk, wie auch die gothische Musik- empore, auf einem sehr complicierten Netzgewölbe ruhend, eine reich verzierte Brüstung zeigt. Sehr schön ist auch das Westhauptportale ausgebildet. Die Strebe- pfeiler sind nach innen etwas vorgeschoben. Die Chorstühle zeigen Schnitzwerk im
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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