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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Seite - 122 -
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122 Haus. — Seewegthal. altarweihe) Filialkirche zur hl. Margaretha erhalten. Sie zeigt sich als eine ein- schiffige Kirche und trägt das Gepräge der spätesten Periode der Gothik. Die Kirche ist 26 m lang und 9-70 m breit im Schiffe und im Chor. Von Interesse ist das reich gegliederte Rautengewölbe, im Chor über dem Hochaltar zu einem reinen Sechseck mit hängendem Schlussstein ausgebildet, und die schräg gestellten 2 Strebepfeiler an der W.-Fagade, welche erst in einer Höhe von 4-50 m an die Kirchenwand anschließen. Die Altarbauten sind gute Arbeiten der Spätrenaissance. Am Scbeidebogen hängt noch ein Triumphkreuz. Weißenbach — Grattenbach-Fall. Den Zielpunkt des meist gemachten Spazierganges von Haus bildet die Ort- schaft Weißenbach mit dem Grattenbachfall. Der Weg quert die Ennsniederung und erreicht Weißenbach in circa 30 Min. Nun durch Wald in circa 30 Min. zu dem sogenannten „Siebenbrunn", einer Reihe unmittelbar der Erde entspringender Quellen. Von hier noch V4 St. das Thal weiter verfolgend, erreicht man das Ziel der Wanderung den prächtig gelegenen, aber meist wasserarmen Grattenbachfall. Seewegthal. Das Seewegthal (officielle Benennung), eines jener charakteristischen Tauern thäler, in welchem anfangs der Thal bach in unzugänglicher Wald- schlucht versenkt ist, so dass die Thalwege hoch an den Berglehnen hin- ziehen müssen, gehört zu den an großartigen landschaftlichen Schönheiten reichsten Thalbildungen Obersteiers. Anfangs noch üppig cultivierte Thal- lehnen zeigend, weicht das Ackerfeld bald grünen Wiesenmatten und prächtigen Ahorngruppen mit weitausragendem bemoostem Geäste. Schäu- mende an der Thallehne niederrauschende Wasseradern beleben allseitig die Landschaft. Die vereinzelten großen Gehöfte, an welchen der Weg vorüberzieht, mit ihren stets mit Nelken reichst gezierten Gallerien und Fenstergesimsen und den zahlreichen hölzernen Nebengebäuden, das charakteristische Bild bäuerlicher Kraft und Selbständigkeit wenigstens noch nach außen bietend, werden immer seltener und sich dem Tbalschlusse nähernd, beginnt die Landschaft rasch den Charakter tiefen Ernstes anzunehmen. An dem rauschenden Bache durch den alten Tannwald schreiten wir vorwärts, dem innersten Thalgrunde zu; da blitzt es plötzlich zwischen dem Geäste auf und wenige Minuten später liegt zwischen waldigen Thalhängen, von einem Felsenkessel umschlossen, von dessen Wänden ein prächtiger Fall donnernd in die Tiefe stürzt, ein dunkler Seespiegel voll tiefer Melancholie vor uns und aufwärts steigend zu jener Terrasse, von welcher die Wässer in donnerndem Fall hinabschäumen, finden wir abermals einen prächtigen Alpsee, von einem wilden Felsenkessel umspannt, von dessen Wänden wieder in Schleiern und Strömen mächtige Wasserfluten in die Tiefe niederstürzen und so liegen terrassenförmig eine ganze Reihe herrlicher Alpseen, durch mächtige Wasserstürze verbunden, übereinander. An alten Volksgebräuchen des Thaies hat sich bei dem Volke der Brauch erhalten, am Pfingstfeiertage altheidnischer Sitte unbewusst folgend, zu dem Bodensee zu wandern, wo sodann verschiedene Spiele abgehalten werden. Die Burschen erproben dabei wohl auch ihre Kraft an
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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