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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Seite - 128 -
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128 Schladming. Erzvorkommen: Roth- und Weißnickelkies, Kobalt, Silberfahlerz und Arsenikkies. b) Silber- und Bleibergbau: Bromriese im Oberthal, 3 St. s. von Schladming mit 32 einfachen Grubenmaßen, in den Revieren Rossblei, Eschach, Doißitzkaar und Crombach und 61 Freischürfen des Friedrich Volkmar—Brückner, Schlossherr von Herblingen und Consorten in Berlin. Erzvorkommen: Silberhaltiger Bleiglanz, Fahlerz, Buntkupfer, Kupfer- kies, Zinkblende und Schwefelkies. Dießer große Bergbau umfasst die alten, einst so berühmten Silberbergwerke und wurde bisher geleitet von Herrn Bergver- walter Nappey. c) Braunkohlenbergbau in Pichl und Klaus mit 8 einfachen Gruben- maßen der A. Metzners Erben und Consorten in Wien. ä) Braunkohlenbergbau in Klaus mit 4 einfachen Grubenmaßen des Herrn Karl Müller in Wien. Die Braunkohle dieser Werke ist eine der jüngsten Lignite, welche auf •einem Torfmoor entstanden ist. Eingelagerte Fruchtzäpfchen graupen sich, an die Luft gebracht, rasch anf. Von Birkenrindenresten können die feinsten Blätter ab- gezogen werden, von Farnkräutern die Stengel etc. Jagd. Schladming bildet den Sitz des Jagdgebietes des Prinzen August von Coburg, welches zu den schönsten und bestgehegten Revieren Österreichs zählt. Das Revier umfasst die ganze Nordseite der Niederen Tauern von Schladming bis Stein, mit den Hauptthälern Unterthal, Oberhaus er thai, Gumpenthal, Seeweg- thal, Sattenthal, Groß- und Klein-Sölkerthal, und fallen die Hochwildstelle, der Hochgolling, sowie der große Knallstein in dieses Gebiet. Es umfasst circa 89.000 Joch oder 51.200 ha theils eigene, tlieils gepachtete Jagden, durchwegs Hochgebirge. Dasselbe steht unter der trefflichen Leitung des Oberfösters Herrn Franz. Durchschnittl icher jährlicher Abschuss. 220 Gemsen, 80 Rehe, < 200 Hasen, 40 Auer- und 35 Schildhähne, 80 Füchse und 30 Edelmarder. Volksgebräuche: Der Ban del tanz. In der Umgebung von Haus und Schladming wird nicht selten der sogenannte Bandeltanz aufgeführt. Bei dem- selben stellen sich als verkörperte riesenhafte Eis- oder Waldmänner in den Ecken des Tanzbodens vier ganz mit Baummoos oder Reisig umhüllte Männer auf, welche lange, oben ausgehöhlte und mit Kampher gefüllte Eiszapfen in den Händen halten, welche Zapfen angezündet, Eisfackeln gleichen. In der Mitte des Tanzbodens wird weiter ein Grassbaum aufgestellt, dessen Äste bis auf den Wipfel abgehackt sind. Der bauschige Wipfel ist wie ein Christbäumchen mit Kerzchen und buntem Flitter geschmückt. Von demselben flattern färbige lange Bänder herab. Nun beginnt der Aufzug der Tänzer unter Jauchzen, Pfeifen, Schuhplatteln und Stampfen, wobei die Burschen in steirischer Tracht, aber ohne Joppe, das weiße Hemd mit einer bunten Seidenschärpe geziert, die Dirndeln mit kurzen Ärmeln und Röcken er- scheinen. Nach mehrmaligem Umzug beginnt der Tanz, wobei die Burschen die Bänder mit der rechten, die Dirnen mit der linken Hand halten. Dabei wird der Baumstamm in einer bestimmten Farbenreihe eingeflochten, worauf durch Tanzen in entgegengesetzter Richtung die Bänder wieder abgewickelt werden. Im Sommer entfallen die Eismänner, jedoch sind sodann die Tanzenden mit Gewinden von Alpenblumen geschmückt. Schatzsage. Nördlich von Schladming befindet sich die Ruine der Katzen- burg. An dieselbe knüpft sich nachstehende Sage. Einst musste ein Ritter aus dem Geschlechte der Katzensteiner in den Krieg ziehen. Bevor er sein Vorhaben ausführte, vergrub er all sein Geld und Geschmeide in einem unterirdischen Gewölbe. Der Ritter fand hierauf den Tod im Kriege, und niemand wusste, wo die Schätze verborgen waren. Dieselben sollen nun von einem Hunde mit einer goldenen Krone auf dem Kopfe bewacht werden, welcher in stürmischen Nächten oft herumirrt. Derselbe trägt im feurigen Rachen den Schlüssel zu den Schätzen, und werden •dieselben nur demjenigen zutheil, welcher dem Hunde den Schlüssel zu ent- reißen vermag.
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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