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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
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Schladming. 131 Sie erreicht durch naturgetreue Darstellung und sinnige Gruppierung der von ihr gemalten Alpenblumen die schönste künstlerische Wirkung. Ihr Atelier wird stets von Kunstfreunden besucht. Sch ladming , Markt mit 164 H. und 1094 E. Sitz eines k. k. Bezirksgerichtes, Notariates und Steueramtes und der Bezirksvertretung, Domizil eines Doktors der Medizin, liegt am rechten Ufer der Enns, etwas erhöht über der Thalsohle dicht an der Lehne des Fastenberges und des Rohrmoos-Geländes, zwischen welchen beiden Höhen der mächtige Thalbach in einer wildromantischen Felsenklamm gegen das Hauptthal ausbricht. Vom Bahnhofe geleitet eine neu angelegte Ahorn-Allee über die Ennsbrüeke an alten Holzbauten vorbei zum w. Marktthore mit deutlichen Spuren ehemaliger Befestigung und weiter an der katholischen Kirche vorbei zu dem regelmäßigen Marktplatze (100° lang 25° breit,) welcher mit seinen netten, schmucken Häuserfronten und hübschen Anlagen einen sehr freundlichen Eindruck gewährt. Von den Häusern zeigen einige noch spitzbogige Thore mit Eselsrücken ; manche weisen eingemauerte Erzstufen und erinnern an das frühere Lebenselement des Marktes, den Bergbau, worauf auch das Marktwappen, einen an einem Erzbruche arbeitenden Bergknappen darstellend, Bezug hat. Am sw. Ende des Marktes zieht an dem schönen Baue der evangelischen Kirche vorbei eine Straße gegen die Thalbachklamm. Am Ostende des Platzes erheben sich aus schönen Parkanlagen der vornehme Bau des Jagdschlosses des Prinzen Coburg in englischer Gothik und die schmucke Villa Dr. Hütter's, wie auch mehrere laufende Brunnen mit holzgeschnitzten Floriansgestalten die Seitengäßchen des Marktes beleben. Der stattliche Markt, überragt von den hochragenden Thurmbauten der evangelischen und katholischen Kirche, bietet mit dem waldgrünen Hintergrunde des Fastenberges und den anmuthigen, von Baum-Reihen durchzogenen Matten des Rohrmoos ein reizendes Landschaftsbild, wie auch der Blick vom Markte selbst gegen Norden, auf die sich über die wal- digen Hänge der Schladminger-Leiten hochaufschwingenden Kalkmauern der Scheichenspitze von schönster malerischer Wirkung ist. Historische Skizze: Schladming, wahrscheinlich das von der 21. Legion besetzte Castrum Salaminga der Römer wird urkundlich anlässlich einer Schenkung des Vollfreien Konrad von Wolfseck, womit er am Todtenbette dem Stifte Admont seinen halben Besitz zu Schladming testirt, zuerst 1180 erwähnt; weiters zunächst 1184—1185 (als Stobenich) anlässlich der Bestätigungen Admontischen Besitzes zu Schladming durch Kaiser Friedlich I. und Papst Lucius III. Im Jahre 1804 erhielt Schladming den ersten Freiheitsbrief von Elisabeth, Gemahlin Kaiser Albrecht III. Die Silberbergwerke, die wahrscheinlich schon von den Celten und den Römern*) ausgebeutet, jedenfalls aber, schon vor Erfindung des Schießpulvers, bergmännisch betrieben wurden, machten Schladming bald zum volkreichsten Orte des Ennsthales und kurze Zeit nach Erhalt des ersten Freiheitsbriefes wurde Schladming von König Friedrich um das Jahr 1322 zur Stadt erhoben. Im Jahre 1373, am 30. Juli, gestattete Herzog Albrecht III. dem Stifte Admont von einem auf stiftischem Grunde erhobenen Bergbau zu Seebnik, Frohn- gebühren einzuheben. Im J. 1408 erhielt Schladming die (wahrscheinlich) erste *) Nacli Lacius fand man in Schladming einen Kömerstein. 9*
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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