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Schladming. 135
Himmelsleiter darstellend, ferner des Mathias Katzpeck von Katzenstein zu Thurn-
stein und Oberhausen, f 1589. Auf dem Friedhofe die Gräber der am 25. Juli 1888
beim Dachsteinabstiege abgestürzten Alfons Thannheiser und Dr. jur. Ludwig Zeitler
aus Judenburg.
P r o t e s t a n t i s c h e Ki rche : Durch hohe Thurmanlage ausge-
zeichnet, erhebt sich die gleichfalls dreischiffige, freundliche protestantische
Kirche, deren Geschichte wir schon berührt haben.
Der ronianisierende Bau zeigt beiderseits Oratorien und einen apsisartigen
Altarraum. In demselben erblickt man zwischen den Statuen von Petrus und Paulus :
„Christus in Gethsemane von einem Engel gestärkt" vom früheren Zeichen-Akade-
mie-Director Stark in Graz. Vor dem Altar befindet sich ein sehr schönes Tauf-
becken aus Salzburger Marmor.
Die Orgel mit 2 Manualen und 16 klingenden Registern wurde von Ludwig
Mauraclier in Salzburg gebaut.
Die gesammten Baukosten der 1200 Sitzplätze enthaltenden Kirche stellten
sich auf 56.000 fl. ohne die unentgeltlich beigestellten Materialien und Erzeugnisse
Umgebung : Schladming, im Mittelpunkte der höchsten Erhebungen
des Kalk- wie des Centraigebirges in Steiermark, wovon ersteres mit seiner
unvergleichlich schönen Hochfläche der Ramsau, letzteres mit seinen reich
verzweigten Thalbildungen eine Fülle der herrlichsten Landschaftsbilder
birgt, bietet wie kein anderer Ort Steiermarks ein ungemein günstiges
Standquartier für Spaziergänge, Thalwanderungen und Hochtouren, welche
alle Übergänge landschaftlicher Stimmungen zeigen.
S p a z i e r g ä n g e : 1. aufs Schlössl (Unterbau wahrscheinlich römischer
Ursprungs) in 20 Minuten; schöne Aussicht auf den Zug des Dachsteins,
der von Osten nach Westen mit dem hohen Dachstein, der Mitterspitze
und dem Thorstein abschließt.
Tb al klamm. Verfolgt man dicht beim Kupferhammer links den
kleinen Steig, so gelangt man zu einem natürlichen Felsenthor, welches
den Rahmen zu einem überraschenden Blick auf den mächtigen Wasserfall
des Thalbaches und zurück auf Schladming bildet.
2. L a u b e Nordwestlich des Marktes vor der Lacknerbrücke breitet
'sich längs der Enns eine hübsche Erlenau mit Ruhebänken aus, woselbt auch
das Bad sich befindet; unweit davon rechts die Pestkapel le mit Ruhe-
bänken, von schattigen Buchen umgeben.
3. Grub egg. Siehe Orientierungstafel am Ostende des Platzes;
das Thalgebäude des Fastenberges, das Grub egg, ist mit Erlen, Birken,
Lärchen und Fichten dicht bewaldet und von angenehmen Spazierwegen
durchzogen, an welchen mehrfach Ruhebänke an aussichtsreichen Stellen
angebracht sind. Diese Wege dehnen sich südlich bis gegen das Unter-
thal aus und östlich gegen die Spreitzenberger Bank und weiter über Ober-
Rinderbichler, Schrecker, Höf lechner zum Brand , schönster Aussichts-
punkt, nö. bis zu den Admonter Gebirgen. Von hier Abstieg nach Lehen
und längs des Auweges oder mit der Bahn zurück.
4. Nord-Westl ich vom Markte über die Enns zum Postlehen und
längs der Berglehne auf der Hochstraße bis Mauterndorf, von hier in die
Thalsohle und zurück nach Schladming 11/4 Stunden.
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 2
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892-1897
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.1 x 20.37 cm
- Seiten
- 613
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918