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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Seite - 137 -
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Schladming. 137 zug) und über die hochgelegenen Gehöfte Alpsteger, Prims, Lans, Tonner und Rosner links in das Preuneggthal einbiegend, dann bei Tiefenbacher den Bach übersetzend und längs des Fahrweges das Preuneggthal hinaus nach Pichl 3 Stunden. 11. Süd l i ch von Sch ladming durch die Klamm zum P r u g g e r e r 35 Minuten. L o h n e n d s t e der n ä h e r e n P a r t i e n . Unmittelbar am Südende des Marktes bahnt sich die vereinigte Wasser- masse des Ober- und Unterthaibaches durch eine mit mächtigen Steinblöcken erfüllte Felsenklamm im prächtigen Falle donnernd den Weg in die Tiefe. An dieser gewaltigen Scenerie zieht dicht die Straße in mäßig steiler Windung hinan und längs des schäumenden Thalbaches dahin. Zwei in größeren Abständen erbaute Hausmühlen erhöhen die wunderbar malerische Staffage dieses Landschaftsbildes. Nach ungefähr 35 Minuten langem Anstiege öffnet sich die Enge und man erreicht das gute Gastbaus Pruggerer. Von h i e r e r s c h l i e ß e n sich dre i gänz l i ch ver- sch iedene , en t zückend schöne L a n d s c h a f t s b i l d e r . Gegen Süden die ernsten dunkelbraungrünen Gipfelbauten der Niederen Tauern, gegen Nordost das üppig grüne, wunderliebliche Gelände des Rohrmoos und darüber die gigantischen, blendend hellen Felsenmauern des Dachstein. Das Wiedererwachen des Protestantismus in Steiermark. Wie der Leser aus den geschichtlichen Daten entnommen haben wird, war die Bevölkerung Obersteiers um die Mitte des 16. Jahrhunderts zum größten Theile dem Protestantismus zugethan, und zwar war es überall in erster Linie der Adel, der sich der neuen Lehre zuwandte. Dem Beispiele desselben folgte die Bürger- schaft und zuletzt fasste auch bei dem Bauernstande das Lutherthum allmähliche und langsame, aber um so festere Wurzel; insbesonders fanden aber auch die lutherischen Prediger unter vielfach aus Deutschland eingewanderten Bergknappen zü Schladming, Eisenerz, Aussee, etc. eifrige Zuhörer und Anhänger. Jedoch konnte sich der Protestantismus nie eine gesetzlich anerkannte Stel- lung erringen, was die Quelle zahlloser Streitigkeiten und Misshelligkeiten zwischen der katholischen Kirche und der landesfürstlichen Gewalt einerseits und den Pro- testanten und der landständischen Macht andererseits wurde. Mit dem Tode Karls II. am 10. Juli 1590, und der Übernahme der Regierung Innerösterreichs durch seinen, von den Jesuiten erzogenen Sohn Ferdinand (II.), brach aber die Zeit gewaltsamer Vernichtung des Protestantismus herein. Ferdinand trat am 12. December 1596 als 18jähriger Jüngling die Regierung an, und entsandte noch im gleichen Jahre zunächst nach Mitterndorf bei Aussee eine Commission zur Abschaffung der lutherischen Prädicanten; aber dieselbe kehrte angesichts der drohenden Haltung der Bevölkerung ebenso unverrichteter Sache zurück, wie die übrigen nach Eisenerz, Neumarkt etc. entsendeten Commissioner Nun erfolgte aber nach reiflich erwogenem Plane die gewaltsame Ausrottung des Protestantismus. Zu diesem Zwecke wurde mit Erlass vom 13. September 1598 allen Prädicanten befohlen, binnen 14 Tagen das Land zu verlassen, und zwei Wochen später am 28. September, ergieng der erneute Befehl an die lutherischen Prediger in Graz, noch bei scheinender Sonne sich aus Graz zu erheben und binnen 8 Tagen die österreichischen Erblande zu räumen und sich weiter darin bei Verlust
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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