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Ram sau. 141
Die Korn- und Weizenernte deckt den Redarf der Gemeinde und vom schwarz-
körnigen Hafer können die Ramsauer noch etwas zur Ausfuhr bringen. Von der
größten Wichtigkeit ist die Viehzucht, und werden auf der Ramsau außer den
Bergschecken auch vielfach die Pinzgauer und Schweizer Rinder-Racen gezüchtet.
Nahezu alle Acker- und Wiesenparzellen sind von netten Zäunen umschlossen,
an welchen vielfach die früher erwähnten -Vogelbeerbäume reihenweise gepflanzt
sind, wodurch die Gegend das Bild eines lieblichen Gartens erhält.
mationsgeschenken, die besten Geschirre u. s. w. verwahrt werden und in welcher
auch das Gastbett, die bunt mit Blumen und Sprüchen bemalten Schränke
und Truhen, worin die Bauern ihren Schatz an selbstgesponnenen Linnen be-
wahren, ihren Platz haben. Zahlreiche Bibelsprüche findet man allerorts im Hause.
An Stelle der reichen Ahornwaldungen, an welche heute noch die vielfach
an Besitzgrenzen aufragenden prächtigen alten Bäume dieser Gattung, mit ihrem
weit ausragenden Geäste erinnern, sind
heute mit Ackerfeld und mit üppigen
Blumenschmuck gezierte Wiesenmatten
getreten. Mit unermüdlichem Fleiße
wussten die Ramsauer das Steingeröll,
welches ruhelos von den Kalks chroffen
zu Thale rieselt, von ihren Fruchtfel-
dern und Matten fernzuhalten, so dass
heute die Felder der Ramsauer mit
ihrem fetten Lehmboden zu den besten
der oberen Steiermark gezählt werden
können.
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 2
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892-1897
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.1 x 20.37 cm
- Seiten
- 613
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918