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160 Oberthal.
Absturzes des Golling zur Ganglscharte über die Pöllerhöhe zu der flachen Kuppe
des Greifenberges gelangen, um hier mit einem Schlage einen überwältigend schönen
Einblick in den Klafferkessel zu gewinnen.
Zurück nahezu bis zur KlaffersCharte, dann hinab zu dem prächtig gelegenen
unteren Klaffersee in y4 Std. und weiter im Zickzack r. zur Huberhütte in herr-
licher Hochlandsscenerie 1 '/4 Std. ; von hier längs des zu Thale jagenden Klaffer-
baches, auf zuletzt ziemlich breit werdendem Steig in 1(4 Std. zur Eilblalpe.
Rissachse e—E i b 1 a 1 p e. Wer direct vom Rissach-See in das Steinriesen-
thal gelangen will, wendet sich beim Seeabflusse s. w. (1.) aufwärts zur Pferdalpe
und von hier s. an der Thallehne dahin zur unteren Steinwendalpe im Steinriesen-
thale l1/« Std., eventuell noch mehr 1. sich haltend zum Laberer Boden.
Das Oberthal.
Schladming—Pruggerer durch die Klamm 35 Min. Von der Thal-
spaltung r. über den Bach und sogleich den steilen Fahrweg r. hinan zur
Höhe des Thalbodens. Nach etwa 1 Std. erreicht man das Gehöft vulgo
Kahr, auf welchem der Kopf eines in den vierziger Jahren hier geschossenen
Bären genagelt ist. In ungemein quellenreicher Gegend weiter wandernd,
gelangt man bequem in 2 Std. zur H o p f r i e s e , ein kleines, r. am
Wege liegendes Bauernwirtshaus, nächst welchem jüngst eine Stube mit
2 Betten als Fremdenzimmer eingerichtet wurde. y2 Std. oberhalb an der
Berglehne liegt die Bromriese mit Verweser und Arbeiterhaus des Eingangs
beschriebenen Bergbaues.
Her Alpenfahrweg wendet sich alsbald, nach der Hopfriese in das
Gig lach tha l abzweigend, an dessen 1. Thallehne durch Wald ziemlich
steil hinan, später im felsigen Terrain zu einer Wand, welche durchquert
wird; nun allmählich sich w. wendend, erreicht der Weg die von Schuttfeldern
umsäumte Lackneralm, von wo sich ein prächtiger Blick auf den Fall-
des Giglachbaches öffnet. Nun wieder über den Bach und 1. hinauf (hier
kürzt ein r. abzweigender Steig) durch Wald längs des Giglachbaches
zu der von mächtigen Felsblöcken umlagerten Burgitzhütte nun wieder
aufwärts, allmälich sich r. wendend, wobei sich ein entzückender Tiefblick
auf den r. aus der Tiefe mit seinen tiefgrünem Gewässer heraufleuchtenden,
felsumschlossenen Landauer See erschließt, wobei an den Berghängen
glitzernde Wasserfälle den Reiz dieser Scenerie noch erhöhen. Der Weg
führt dicht an einer Wand vorbei, in welcher eine dreieckige Vertiefung
gehauen ist, wo das Knappenkreuz gestanden haben soll. Bald ist man
auf der letzen Terrasse der Giglachalpe angelangt, deren steingebaute
niedere, aber ausgedehnte Hütten man jedoch erst in y2 Std. erreicht.
Eine einsame, vegetationsarme Hochfläche liegt vor uns, ein Bild
größter Verödung und tiefer Melancholie, welches nur die vielen den
Alpenboden durchziehenden Bäche dürftig beleben und dessen Ernst durch
die gewaltige Thalumrandung, den schroff abstürzenden Sauberg, das
Vetterngebirge und die Kalkspitze eher gesteigert als gemildert wird. Von
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 2
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892-1897
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.1 x 20.37 cm
- Seiten
- 613
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918