Seite - 181 - in Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Bild der Seite - 181 -
Text der Seite - 181 -
181 Das Todtengebirge.
Yon der Schwarzseealm steigt ein guter Weg in 25 Mtn. zur Sattelhölie
über die Schwarzseealm und Kampalpe hinan, wobei, rückblickend über den See-
spiegel hinweg, sich die herrliche Dachsteingruppe und zwischen Mitterberg und
Bosskogel der Groß-Glockner zeigt.
* Wenige Schritte unter der Sattelhölie liegt die mit allem Comfort einge-
richtete Jagdhütte.
Von liier lohnender Abstecher zur Sattel höhe des Salzsteiges.
Der Steig wendet sich n. und gelangt bald etwas abwärts führend, zu einem
Alpenboden und hierauf in das zur Sattelhöhe streichende Thal, welches mit Fels-
trümmer erfüllt ist. Nach halbstündigem Marsche ist die Jochhölie 1684 m und
damit die Grenze von Steiermark und Oberösterreich erreicht. Von liier öffnet sich
ein bezaubernd schöner und großartiger Tief blick in das Sto der thai. L. und r.
umspannen im senkrechten Abstürze die nackten Felsmassen ein idyllisch liebliches
Landschaftsbild mit goldigen wogenden Kornfeldern, grün leuchtenden Wiesenmatten,
schmucken Bauerngehöften und blinkenden Kirchleins.
Nun zurück ö. nahezu eben fort zu den nahen Inderhütten. — Von hier
nimmt man den Rückweg nach Tauplitz, indem man am Ostende der Alpe auf
kleinem Steig in den Grimmingboden absteigt, liier die Grimming auf einem Notli-
steg übersetzt und durch die früher geschilderte Schiursen über die Glanitzalpe in
3,/2 Stdn. (von den Inderhütten) Tauplitz erreicht.
Von den Inderhütten besteigt man leicht über Alpenmatten die weithin
sichtbare, nahezu freistehende Kuppe des Almkogels in 2 Stdn., welche gleich dem
Lawinenstein eine überraschend lohnende Aussicht gewährt.
Aussicht: Gegenüberliegend gegen N. den ganzen Absturz des Todten-
gebirges vom kleinen Brieglersberg bis hinaus zum hohen Priel, einen 6 Stdn. langen
riesigen Felsenabsturz von 1200 m Hölie mit vielen vorgeschobenen Hochwarten.
Vom Almkogel n. ö. fort längs des Bergrückens, der oft zur Schneide wird,
direct zum Hochmölbing 4—5 Stdn. R. das Grimmin gli ochthal, 1. tief unten das
grüne Stodertlial und die groteske Felsengruppirung des Todtengebirges.
Abstieg zur Sumperalpe, dann durch die Schiursen oder Glanitz nach
Tauplitz; starker Tagmarsch. Weitere Aufstiege zu dieser Terrasse: siehe die
früher genannten Alpenböden.
2. Weg. Von Tauplitz auf die Tauplitzalm; Tauplitzalmweg. Bis Pfanner-
iechen, wie bei 1, dann r. den Fahrweg fort oder zu Kreuzer und von hier den
gleichen Fahrweg hinauf über eine Wiese. Von hier steil über den Freiberg in
Serpentinen auf die Tauplitzalm, 2 Stdn. kürzester Weg.
3. Weg. Auf die Steirerseealpe. Von Peers Gasthaus auf dem Halamweg
zur Kolilstätte, längs des Fahrweges über eine kleine Brücke, dann 1. hinein den
unteren Fahrweg hinauf zwischen Freiberg und Mitterberg geradeaus, dann entweder
1. über den Viehweg (bequem aber länger) oder r. durcli die Einsendung, dann steil
in Windungen durch die enge Steirerseescharte, nun hinab gegen den zu Füßen
liegenden Steirersee, 3 Stdn.
4. Weg. Von Tauplitz auf die Schwarzenseealm. Beim Sagtümpel vorbei,
die Straße fort. Bei der Wegspaltung den oberen Alpenfalirweg zur Rießnerhütte
in Windungen hinauf, 2 J/2 Stdn. Auf der Höhe im Vordergrunde der Schwarzensee.
darüber die schroffe aufsteigende Wand des Kij g- oder Grubsteins, 4 silbiges,
reines Echo. Die übrigen Wege nicht empfehlen^ wert.
Ü b e r g ä n g e : 1. Nach Gößl am Grundlsee . Zur Tauplitzalm
und von hier am n. Ufer des Groß-Sees in die Ödernalm steil abwärts in
den Salzaboden und sodann hinaus nach Gößl, 6 Stdn., oder von Rossliütten
am W. N. des Großsees in das Öder-Thal.
2. Ins S tode r tba l . a) Von der Schwarzenseealm if. n. ö. oder
vom Jagdhause am Kamp n. in 30 — 40 Mtn. zum Grenzsattel (1684 m)
und nun auf den Salzsteig sehr steil in das Stodertbal (für Schwindlige
nicht rathsam), an der gefährlichsten Stelle, wo der Steig um eine über-
hängende Wand führt, Drahtseile. Abstieg bis Stoder 5—6 Stdn.
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 2
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892-1897
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.1 x 20.37 cm
- Seiten
- 613
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918