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Alt-Aussee. 187
Röthelstein unci weiter den Kreis schließend, im SO. der Radling herüber.
Zwischen den Terrassen von Untertressen und Gallhof liegt das Thal der
Grundlseer Traun. Nur nach 3 Riehtungen, nämlich den Wasserläufen der
Traun entlang, führen fast ebene Wege aus dem Ausseer Thalkessel. Vom
Curb a usplatze genießt man einen schönen Ausblick auf die geschilderte
Thalumrandung.
Durch seine herrliche Lage in einem der schönsten Thäler in den
n. Ostalpen, gegen Winde durch die den Bergen vorliegenden Terrassen
außerordentlich geschützt, durch seine wundervoll reine Gebirgsluft und
sein Höhenklima besitzt Aussee alle Eignung zu einem vorzüglichen Luft-
curorte. Dazu verdankt es der im Salzberge gewonnenen heilkräftigen
Sole,*) die zu den concentriertesten in Europa gehört, seinen Weltruf,
als Solbad. Was die Natur schon in so reichem Maße gethan hat, um
Aussee zum Curorte zu machen, haben die Werke von Menschenhand mit
Aufgebot großer Mittel an Geld und Arbeit vervollkommnet und dem
Zwecke nutzbar gemacht. So erfreut sich denn auch „Aussee das
Her r l i che" eines fortwährenden Aufschwunges als Curort, und seiner
schönen Berge und zahlreichen Hochseen wegen ist es zum Wanderziele
von tausenden von Alpenwanderern und zur Sommerfrische zahlreicher
Großstädter geworden.
Ankunft: Der Bahnhof liegt circa 20 Mtn. s. des Marktes in ünter-
kainiscli, nahe dem k. k. Sudwerke; Omnibusse und zahlreiche Ein- und Zwei-
spänner : Omnibus nach Aussee 30 kr.
Zwei einfache, gute Gasthöfe nächst dem Bahnhofe.
Vom Bahnhofe geleitet ein reizender Promenadeweg in circa 20—25 Mtn«
nach Markt Aussee, wobei sich bald ein entzückend schöner Blick auf das herrliche,
reich bewegte Landschaftsbild von Aussee, mit seinem in üppigstem Wiesengrün
prangenden Vordergründe, und zuletzt auf die sich ungemein malerisch aufbauen-
den, altertümlichen Häuser und zierlichen Villen des Marktes, überragt von der
stattlichen Kirche und den im Hintergründe aufstrebenden Felsenzinnen des Sar-
stein, des Sandling und des Losers erschließt.
Hotels: „Erzherzog Franz Karl" 50 Z., großer Speisesaal, Café- und
Lèsesalon, Garten, Besitzer J. Schuster; „Hackinger" 50 Z.. großer Speise-
saal, Garten, Wagen, Omnibus; „Hotel Erzherzog Johann" 50 Z., Speisesaal,
Garten, Wagen, Omnibus (Besitzer Johann Lex); „zur Sonne" 20 Z., Speise-
saal, Omnibus (Besitzer K. Stöger); „zum wilden Mann" 20 Z., Garten mit
Salon, Omnibus (Pächter W. Siegl); „zur blauen Traube" (Römerstein ein-
gemauert) 8 Z., großer Garten mit Salon (Besitzerin Marie Hertl), gut und billig;
„zum gold. Hirschen" 8 Z., (Brauhaus, Besitzer Carl Neuper); „zum
schwarzen Adler" 8 Z. ; (Besitzer Clemens Köb eTTf; (Fiaker) „am
Tauern", aussichtsreiche Terrasse, Kegelbahn (Besitzer F. Stüger); „zum
To ff eri" (Weinhaus) Garten und Glassalon (Besitzer Leo Grogger); „zum
L a m m" ; I g n a z Hanf; J o h. Wal eher, Garten und Kegelbahn; Hotel
„Sonnenschein" (Besitzer J. Sonnenschein) Omnibus; Restauration und
Café im Curhause. Café Vesco.
Pension in der Curanstalt „Alpenheim" (siehe u.) Dr. Schreißers, 51 Z.
Garten, Speisesaal.
*) Die Sole Aussees enthält in 1000 Theilen Wasser 272-2 feste Bestand-
teile, in letzteren 244*5 Chlornatrium, also 27*2% von diesem, d. h. in 100 Liter
Sole sind 27-2 Liter Kochsalz.
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 2
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892-1897
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.1 x 20.37 cm
- Seiten
- 613
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918