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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Seite - 192 -
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192 Alt-Aussee. wo sie Trautenfels und später das von ihnen 1615 erbaute Schloss Falkenburg besaßen, reich begütert. Noch trägt ein Vorort von Aussee den Namen Praunfalk. 3. Von der Milte des 17. Jahrhunderts, bis in die Mitte des 18. Jahr- hunderts bekleideten nahezu ausschließlich die Matz von Spiegelfeld die Verweserstelle des Hallamtes zu Aussee und erscheinen dieselben auch stets als Pfandinhaber der Herrschaft Pflindsberg, u. zw. war Hans Matz von Spiegelfeld von 1646—1662, Franz Karl Matz von Spiegelfeld von 1698-1728, beziehungsweise bis zur vollendeten 40 jährigen Dienstzeit, und Franz X. Matz von Spiegelfeld von 1728 — 1750 Verweser. Von 1662—1683 erscheint auch ein Peter Bonaventura Edler von Crollolanza, kais. Rath, Kammer-, Schatz- und Zahlmeister als Verweser. Bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts scheint die Stellung eines Verweser» des Hallamtes mehr eine administrative und repräsentative gewesen zu sein, ohne dass hiebei besondere Fachkenntnisse im Salinenbetriebe gefordert worden wären, da von dieser Zeit an meist Bergräthe an der Spitze des Hallamtes erscheinen. Von 1560—1728, beziehungsweise 1750 erscheinen die jeweiligen Salzver- weser stets auch als Pfandinhaber der dem Salinenärar gehörigen Herrschaft Pflindsberg sammt Gaugericht. Die Burg Pflindsberg, angeblich 1236 erbaut, welche 1251 bei dem Einfalle der Truppen des Erzbischofs von Salzburg vorüber- sehend besetzt wurde, und seit 1254 immer landesfürstlich gewesen sein dürfte, geheint erst im 18. Jahrhundert Ruine geworden zu sein, da sie in Vischers Schlösserbuch noch wohlerhalten erscheint. Heute erinnern nur mehr wenige Mauer- reste an den einstigen Sitz der Herrschaft Pflindsberg, zu welchem beute noch der sehr bedeutende Grundbesitz von 13.327T80 ha gehört. Wie in allen alten Bergwerks orten Steiermarks, so fand auch in Aussee die lutherische Lehre unter der Knappenschaft, wie unter den Bürgern eifrige Anhänger und erstarkte in einer Weise, dass die 1589 nach Mitterndorf und Aussee abge- ordnete Gegenreformations-Commission unverrichteter Dinge abziehen musste. Erst die am 4. November 1599 unter starker Bedeckung eingelangte Gegenreformations- Commission von Admont brach auch hier gewaltsam die Macht des Protestantismus unter dem Schrecken der Aufrichtung der 4 hohen Galgen und Androhung des Verfalles in Strafe mit Leib, Gut und Leben. Fußfällig bat der Rath um Gnade, welche ihm auch nach Ablieferung aller Waffen und Schwörung eines Eides bezüglich der Treue gegen den Landesfürsten und Rückkehr zur römisch-katholischen Religion gewährt wurde. Im J. 1660 wurde die Post für die Linie Salzburg-Aussee-Graz eingeführt und Aussee als Poststation erklärt. — Bis Graz waren 17% Posten mit nach- stehenden Stationen: Mitterndorf, Steinacli, Liezen, Rottenmann, Gaishorn, Kallwang, Timmersdorf, Leoben, Bruck, Rötlielstein, Peggau, Graz. Anlässlich der französischen Invasionen wurden um Aussee Schanzen er- richtet, doch wurde Aussee von den Drangsalen der Fremdherrschaft nur wenig berührt. Dn J. 1837 besuchte Kaiser Ferdinand I. Aussee und wurde anlässlich der jbei dieser Gelegenheit veranstalteten Festlichkeiten auch das alte Volksspiel des / S^chw erttanzes von den Salzberg- und Salinenarbeitern aufgeführt. Um diese Zeit begann auch der Zuzug von Fremden, von begüterten Sommer- gästen, welche bald bedeutende Dimensionen annahm. Am 10. Jänner 1864 con- stituierte sicli ein Versckönerungscomité und wurde mit Stattlialterei-Erlasse vom 17. Juli 1868 Aussee als Curort erklärt. Waren es anfangs die Herren Bezirks- vorsteher Johann Payer und Gärbermeister J. W al eher, welche rastlos für die Verschönerung des Marktes thätig waren, so schuf später insbesonders Dr. J. Schreiber jenes großartige Sanatorium, welches auf die Entwickelung von Aussee als Curort so bedeutenden Einfluss nahm. Merkwürdige Gebäude : 1. Sa l zamtsgebäude . Nächst dem so- genannten Bruckerbause bildet der stattliche Bau des Salzamtsgebäudes, des alten Kammerhofes am oberen Pla tze , den i n t e r e s s a n t e s t e n
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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