Seite - 194 - in Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2

194 Alt-Aussee. Die gemalten Flügel zeigen Darstellungen „der Beichter, jung. Frauengotis weltlich gereihe Meister, Frawen witwen" (und die Devise Friedrichs A. E. I. 0. U.) u. zw. in Form von 4 Chören lieranschwebender Heiligen und Märtyrer und Scenen aus der Kindheit Christi. Nach Woltmann 2. Bd. S. 126 gehört das Allerlieiligen- bild mit der Trinität der fränkischen Schule an und ist der Gedanke ähnlich wie bei dem berühmten Altarwerke in Gent. Der zweite Altar zeigt Darstellungen aus dem Leben der 14 Nothhelfer. Derselbe ist spätgothiscli, doch von edlen Verhält- nissen. In den Lunetten der Kirche zeigen sieb Freseomalereien vom J. 1553 mit zahlreichen biblischen Darstellungen, inschriftlich erklärt und wahrscheinlich Portalflguren der Pfarrkirche in Aussee. unter protestantischem Einflüsse entstanden. In neuester Zeit" sind am Gewölbe ornamentale gothische Malereien entdeckt worden, welche jedoch nicht wesentlicher Natur sind. Denkwürdige Ausseer. Eine vornehme Dichternatur mit eigenartig philo- sophischem Grundzuge tritt uns in Josef Pollhammer entgegen, welcher am 20. Februar 1832 zu Aussee als Sohn des Anton und der Seraiine Pollhammer, Brauhaus- und Gasthofbesitzer, geboren wurde. Hier genoss er auch den Elementar- unterricht unter Matthias Gassner. Das Gymnasium absolvierte Pollliammer in Graz und er trat während dieser Zeit mit dem durch seine umfassenden histo- rischen Forschungen berühmt gewordenen Admonter Conventualen Adalbert Muchar und dem Gymnasialprofessor T. Gassner, welch letzterer Pollhammer mit Goethe