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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
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Alt-Aussee. 197 matik" (1889) und eine „Norwegische Grammatik" (1890), welche alle bisher er- schienenen Lehrbücher dieser Sprachen weit überholten. Die norwegische Grammatik hat in Norwegen selbst geradezu eine patriotische Begeisterung hervorgerufen. Der ausgezeichnete norwegische Sprachgelehrte A. Western sagte in einem, auch in Druck erschienenen Vortrage: „Die ausführlichste und beste existierende Darstel- lung der Laut- und Formlehre unserer Umgangssprache ist — zu unserer Schande sei es gesagt — vön einem Deutschen verfasst. Es ist dies Poestions Lehrbuch der norwegischen Sprache" u. s. w. Wir wollen jedoch nicht unerwähnt lassen, dass dieser schier unerhörte Erfolg einer Grammatik auch darin begründet ist, dass dieselbe überhaupt die erste eigentliche Grammatik des Norwegischen, nämlich der echt norwegischen Umgangssprache der Gebildeten ist, welche bisher noch nie eine grammatikalische Behandlung erfahren hatte. Der glänzendste Beweis für die Gediegenheit dieser Werke bildet übrigens der Umstand, dass an der Universität Upsala für das Studium des Dänischen und Norwegischen einzig nur Poestions Grammatiken, u. zw. obligat vorgeschrieben sind, so dass also die schwedischen Studenten Dänisch und Norwegisch von einem — deutschen Steirer lernen müssen. Das Wundersamste aber bleibt doch, dass Poestion ebensowenig je in Norwegen, Schweden oder Dänemark war, als er Island besuchte, sondern alle seine Kenntnisse sich nur auf rein theoretischem Wege angeeignet hat. Poestion hat auch bereits vielfache Anerkennung gefunden. Österreich, Dänemark, Schweden, Norwegen und Griechenland haben seine Brust mit Orden geschmückt. Gelehrte Gesellschaften Islands, Dänemarks und Griechenlands haben ihn zu ihrem Ehren- oder correspondierenden Mitgliede ernannt. Einen viel gewichtigeren und ehren- volleren Beweis aber, wie sehr Poestions Name speciell im Norden bekannt und gefeiert ist, erblicken wir in dem Umstände dass Poestion bereits von hervorragenden nordischen Dichtern besungen worden ist. Seit 1886 steht Poestion im Staatsdienste und bekleidet derzeit die Stellung des Vorstandes der administrativen Bibliothek des k. k. Ministeriums des Innern, einer Bibliothek, die zwar zufolge ihres Umfanges und ihrer staatlichen Zwecke von großer Bedeutung ist, jedoch ihrem Charakter nach dem Forschungsgebiete Poestions leider ganz fernliegt und wie es scheint, auch alle seine geistigen Kräfte absorbirt, da er seit 1890 nichts mehr publicirt hat. Indessen glauben wir von dem immensen Fleiße des noch jungen Mannes immerhin noch eine Reihe weiterer Werke erwarten zu dürfen. Hans Fraungruber. Am 21. Jänner 1863 zu Obersdorf geboren und auf den Namen Hans getauft, begegnen wir in Fraungruber einem echten Ausseer Kinde, welches voll Lebenslust seine Sangesweisen über Berg und Thal hinaustönen lässt. Obwohl früh dem heimatlichen Boden entfremdet und hinausgetragen in des Reiches Hauptstadt an der Donau, woselbst nun Fraungruber seit Jahren als städtischer Lehrer wirkt, hat er sich doch mit rührender Treue eine hingehende Liehe zu seinem engsten Heimatsboden bewahrt und alle seine Sänge wurzeln daher im Ausseer Landl, welchem auch seine Mutter, aus altem Geschlecht stammend, entsprossen ist. Dieser Grundzug seines Charakters, der sich nach seiner Drang- und Sturm- periode ausgebildet hat, spiegelt sich in allen seinen Dichtungen, die, soweit es das allgemeine Verständnis zulässt, im heimatlichen Dialect gehalten sind. Nach zahlreichen Versuchen in den verschiedensten Zeitschriften deutscher Zunge trat Fraungruber 1893 mit einem Bändchen Gedichte in steirischer Mundart im Verlage Hartleben in reizender Ausstattung vor die Rampe und gewann damit allseitig die Sympathie der Leser. Schon die erste Blattseite zeigt das Lied: Mein Steiermark. Mein Steiermark, denk ili an dili, Kann ili 's Hoamweh nit vazwingn, Möcht wiedr steiriscli reden liörn, Stoansteirisch redn und singn. 0 Hoamathrauch und Hoamatweis', Wie Almrausch hist und Edelweiss, Dein Lobliad sing ih alle Tag, So lang mein Herz noch singen mag.
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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