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Grundlsee. 215
die mit der prächtig auf einem Hügel am W.-Ende des Sees sich er-
hebenden Rebenburg-Villa beginnend, sich längs des n. Ufers des Sees bis
Gößl und zu der neuen, prunkvoll gebauten Villa Roth am O.-Ende des
Sees hinziehen. Darunter die Graf Meran Villa.
Anlagen, Sp az i e rgänge und Touren (mit vielen Ruhebänken
versehen); die Waldhänge des n. Ufers sind von reizenden Parkwegen
durchzogen, welche sich mit steten Aus- und Durchblicken auf den See-
spiegel, einerseits bis nach Aussee und Alt-Aussee, andererseits gegen
Gößl erstrecken.
1. W a l d p r o m e n a d e von Sehr am el in der Richtung gegen
Gößl bis Gaiswinkel, wo sich die Schießstätte befindet.
2. Obere r P r o m e n a d e weg von Schramel gegen Aussee
durch die Cramerpromenade über ein grünes Gelände zur Restauration
und Kaffeewirtscbaft Loitzl 1 Std. (Siehe S. 201) mit herrlicher Aussicht
bis zum Dachstein und weiter, entweder nach Alt-Aussee 1 y2 Stdn. oder
nach Aus see J/2 Std.
3. Von Schramel über den Sattel nach Alt-Aussee (Siehe S. 209).
4. L o h n e n d s t e Tour zu den 3 Seen , Fahrkarte 1 fl. von
Seeklause bis zurück, Dampfschiff-Fahrt und Überfahrt über den Toplitzsee
inbegriffen. In 2y2 —3 Stdn. leicht ausführbar.
Von der Seeklause abfahrend und Schramel anlaufend, durchschneidet
der Dampfer den See seiner Länge nach, wobei zuerst 1. der Felskoloss
des Bakenstein durch seinen schroffen Aufbau den Blick auf sich zieht,
bald hierauf tritt die Reichensteinwand und weitrücktretend der Drei-
Brüderkogel heraus, während r. der weit ausspringende steil in den See
abstürzende Ressenberg den Horizont begrenzt.
Über die Waldabhänge beginnen nun die Felsenmeere des Todten-
gebirges im Thalschlusse aufzustreben, zu welchen die auf hellgrünen Wiesen-
matten ausgebreitete Ortschaft Gößl einen reizenden Vordergrund bildet.
Nach circa 20 Mtn. langer Fahrt erreicht der Dampfer das O.-Ende des
Sees, nächst der Ortschaft Gößl, mit einem kleinen, dem H. Raphael geweihten,
1820 erbauten Kirchlein, nettem Gasthaus, Kaffeewirtschaft „zum Veit" und
Schul-Expositur.
Ein gut cultiviertes Gelände schmückt hier noch einmal den Fuß des
Todtengebirges und gar freundlich lugen aus den Kronen der Bäume die zierlichen
Holzdächer der Landhäuser hervor.
An der S.-Seite, in der Nähe des Arzberges, befindet sich ein großes Gips-
lager, unweit davon liegt die Ránftlmühle mit idyllisch situiertem Wasserfall, Lieb-
lingsplätzchen des Malers Matthias Ranftl.
Schiffsleute erwarten am Landungsplatz die mit dem Dampfschiffe Angekom-
menen und geleiten sie in circa 20 Mtn. längs der Gößlwand, deren Fuß mit abge-
stürzten Steinblöcken besäet ist, und an einer prächtigen Ahorngruppe vorüber zürn
Ufersaume des Toplitzsees.
Tief eingebettet liegt die grünklare Flut zwischen steil abstürzenden felsigen
Waldlehnen.
53*763 ha umfassend, nahezu 1800 m lang, 372 m breit, besitzt der See eine
Tiefe von 110 m (Grundlsee 67 m) und ist sein Wellenschlag bei Sturmflut ein
weit stärkerer, wie am Grundlsee.
Nirgends findet ein Steglein Raum an dem Gewände, welches in steilem
Abstürze den stillen Alpsee umklammert und nur über die grüne Flut führt der
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 2
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892-1897
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.1 x 20.37 cm
- Seiten
- 613
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918