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St. Lorenzen. 241
Die Kirche ist einschiffig, späthgothisch, mit später angebautem
Chore und Seitenkapelle. Im Schiffe scheint der Kern des uralten Kirchen-
baues zu stecken.
2. Nach Die t mann s dor f. */2 Std. von Trieben, gegenüber
St. Lorenzen, an der s.. Thallehne, liegt gleichfalls erhöht, das Dörfchen
Dietmannsdorf.
Schon 1171 bestätigt Papst Alexander III. dem Stifte Admont den Besitz
der vom Kloster erbauten Kirche zu Dietmannsdorf. Am 9. August 1480
wurde es wahrscheinlich von den Türken verheert. Im J. 1578 legte
das Stift Admont einen neuen Weg von Gaishorn durch die Flitzen, längs
des Sonnberges nach Dietmannsdorf und über die Höhe des Dietmanns-
berges nach Admont an.
Um das J. 1565 errichtete hier Josef Schwazauer eine Hacken-
schmiede und am 1. Juli 1561 gestattete Abt Valentin, dass die Schmiede
in einen Drahtzug umgewandelt werde. 1608 wurde unter dem Dietmanns-
berge eine weitere Schmiede errichtet.
Das Kirchlein ist uralt und zeigt noch reine r o m a n i s c h e Bau-
formen mit Chorquadrat, Apsis und flacher Holzdecke. Im Innern bemer-
kenswert zwei sehr interessante gothische Flügelaltärchen.
Von Dietmannsdorf führt ein markierter, vielbegangener Weg über
de.n Dietmannsberg in schwach 1 x/2 Std. zur Ka i se rau und von hier
in 1 % Stdn. nach Admont. Angenehm und lohnend.
3. Nach Au, ö. an der Thallehne 3/4 Stdn. und weiter in J/2 Std.
Gaishorn. Rückkehr mit der Balm, angenehme Thalpartie.
4. In den Wol f sg raben , von dem Triebenbach durchrauschte
enge Waldschlucht, s. unmittelbar bei Trieben ; der Steig führt zuletzt wie-
der zur Tauernstraße hinauf.
5. Andere angenehme Spaziergänge bilden das sw. liegende Gehöft
Scheipel am Kreuzberg; dann Tuschleitner w. y4 Std.; ebenso Kropf-
leitner y4 Std. ; dann die prächtig gelegene Thorseiler Hube 1 y2 Stdn.
T a u e r n - S t r a ß e : Trieben-Hohentauern 2x/2 Stdn.; Hohentauern-
St. Johann 1 x/2 Stdn. ; St. Johann-Möderbrugg 5/4 Stdn. ; Möderbrugg-
Bahnhofstation Thalheim 2y2 Stdn. oder Pölsthal, Judenburg 4 Stdn.
Die vorzüglich erhaltene Straße steigt sogleich außer Trieben die
1. Berglehne des Triebenthaies hinan und erreicht in steter, ziemlich
starker Steigung in 35 Mtn. das Mauthaus (2 Bründeln), steigt sodann
noch ein wenig hinan, um sich hierauf ein wenig zu der Vereinigung des
Tauern- mit dem Triebenbache zu senken, welche beide Bäche den Fuß
des Triebenstein umschlingen. Hier Wegtheilung. L. setzt sich die Tauern-
straße, eine stark sö. Wendung nehmend, fort, während r. ein schmaler
Fahrweg zum Sunk abzweigt. Hier mündete die von Hohentauern herab-
ziehende Römerstraße in die heutige Straße, wendet sich jedoch sogleich
von derselben wieder ab, indem sie sich 1. gegen St. Lorenzen im Bogen
ins Paltenthal senkt.
Der Weg zieht längs des rauschenden Tauernbaches, in einsamer
Gebirgslandschaft hinan. Nach kaum 30 Mtn. erreicht man das Graphit-
Krauss , Di© eherne Mark. 16
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 2
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892-1897
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.1 x 20.37 cm
- Seiten
- 613
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918