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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Seite - 242 -
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242 Tauern. bergwerk, bald hierauf tritt eine Wegtheilung ein. Der 1. abzweigende gute Fahrweg führt an der Stelle vorbei, wo der Sunk oder Tauernbach, der durch einen Bergsturz des Triebenstein auf nahezu j/2 Stdn. verdeckt ist und unterirdisch fließt, wieder hervorkommt, wird aber sodann sehr steil und steinig, bis er sich auf der Sattelhöhe mit dem unten r. ab- zweigenden weiteren, aber besseren Weg vereinigt. Auf dem Sattel angelangt, erblickt man zur L. ein großartiges Trümmerfeld unter dem eigentümlich zerklüfteten Gewände des Triebenstein. Mäßig absteigend, erreicht man bald wieder ein kleines Hochthal, in welchem der Tauernbach wieder sichtbar wird. Bald öffnet sich hierauf die Enge und man erreicht das Plateau von Hohentauern. Der Weg wendet sich 1. und bald erblickt man die im J. 1671 von Admont angelegten Engelmaier Teiche. Hier tritt wieder eine Wegtheilung ein, indem der Weg nach Hohen- tauern sogleich 1. zu mehreren Bauerngehöften abzweigt, während r. der Weg zur Engerlhube und weiter zur herrlich gelegenen Scheiblalpe führt. S t r a ß e nach H o h e n t a u e r n (1265 m). Wer nicht die Sunk- partie machen will, wandert auf der schönen Straße, die anfangs nahezu eben bleibt, längs des gleichfalls Tauernbach genannten Baches fort und erreicht, 1 y2 Stdn. von Trieben, das Gasthaus „zum Brotjäger". Die Straße allmählich SAV. sich wendend, steigt nun zuletzt ziemlich steil hinan, um den breiten Sattel von Hohentauern mit dem alten Tauernwirtshause zu erreichen. Das alte, ausgedehnte Gehöfte des Tauernhauses, mit dem weitaus- springenden Dache und dem großen Thorbogen, die gegenüberliegende Schmiede mit dem dicht bemoosten Dache, in Avelchem sich ein ganzes Wäldchen angesiedelt hat, das gothische Kirchlein mit der im Hintergrunde mächtig aufragenden Bösensteingruppe vereinigen sich hier zu einem prächtigen Charakterbilde aus den Alpen, welches Gauermann als Motiv eines seiner berühmtesten Bilder benützt hat. Das rege Leben, welches hier einst herrschte, als noch keine Eisen- hahnlinie die Thäler der Palten und der Mur durchzog und Salz- und Eisenfuhren, von schmucken Postillonen gelenkte Postwägen und Extra- posten und Herrschaftskutschen aller Art mit großem, galloniertem DienerschAvarm sich aneinanderreihten und die trauliche Melodie des Post- horns erklang, — ist allerdings erstorben, aber noch immer bildet das alte, mächtige Tauernhaus ein trauliches Heim und auf den grünen Alpenmatten lässt sich's hier gar prächtig ruhen und die herrliche Rundschau genießen. Das von Admont erbaute, schon im 14. Jahrhunderte envähnte Kirchlein des h. Bartholomäus, im Chor frühgothisch, im Schiffe spätgothisch (1480), ist einschiffig, jedoch mit einem seitenschiffartigen Zubau versehen; Strebepfeiler fehlen, außen zeigen sich Spuren eines Christofbildes. Das Vicariat wurde erst 1760 gegründet. Damals Avurde als Pfarrhof das eine halbe Stunde s. vom Tauern liegende, von den Herzheimern erbaute Gejaidhaus (Jagdhaus), welches Kaiser Maximilian oft beherbergte, benützt. Der jetzige Pfarrhof Avurde vom Stifte 1780 — 1785 erbaut.
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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