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244 Tauern.
stattfand bei welcher der obriste Pürgjäger beim Leclithale 200 Klafter
abstürzte. Er wurde zu Rottenmann begraben.
Plohentauern bildet das beste Standquartier für Ausflüge in das Gebiet
der herrlichen Bösensteingruppe und ihrer Trabanten, die durch die vielen
kleinen, zirbenumsäumten Seespiegeln und den majestätischen Aufbau des
Centraistockes zu den schönsten Steiermarks gehört.
Den Glanzpunkt der von Trieben oder Hohentauern aus zu machen-
den Gebirgspartien bildet der Bösenstein, 2449 m, ein mächtiger Gebirgs-
stock mit schlankem hochragendem Gipfelbau, bei welchem sich in dem
Zuge der n. Tauern gegen 0. zum letztenmale die gewaltige Architektur
der Centralalpen geltend macht.
Der Bösens te in . Trieben-Sunk siehe Seite 242. Am Ausgange
des kleinen Sunkthales gegen das Plateau von Hohentauern bei der Weg-
theilung r. abbiegend, gelangt man anfangs durch sumpfigen Boden zur
Engerlhube. Von diesem Gehöfte steigt nun der Alpenfahrweg anfangs
durch Wald hinan, bei dessen Austritt man zuerst den schlanken, gespal-
tenen Gipfelbau des Zielpunktes der Wanderung erblickt. Im Vordergrund
dehnen sich die grünen Matten der Scheiblalpe (5 Hütten) aus. Bis
liieher 3 Stdn. Unmittelbar ober der Alpe liegen in der Gamsgrube der
kleine über 2*3018ha umfassende und der über5*179 ha messende große Bösen-
steinsee, letzterer auf 1745 m Sh., beide mit Saiblingen reich bevölkert.
Die Seheiblingalpe mit ihren ehrwürdigen verwitterten Zirbelkiefern,
den von Alpenrosen umkränzten Seespiegeln und der gewaltigen Umrandung
von düsteren Trümmerfeldern und Felsgehängen gewährt mit ihrem herrlichen
Ausblick gegen die Zinnen der Johnsbacher Alpen u. der Hallermauern
ein so erhabenes Hochlandsbild, dass schon der Besuch dieser Alpe an
und für sich ungemein lohnend ist. R. vom großen Bösensteinsee beginnt
nun der Aufstieg zu jenem Kamm, der direct zum großen Bösenstein zieht.
Längs dieses Grates erfolgt nun, über brüchiges Gestein und große
Gneisplatten eine Reihe Kämme übersetzend oder umziehend, der zuletzt sehr
steile Aufstieg zum Gipfel, der in 3 Stdn. von der Seheiblingalpe erreicht wird?
Eine großartige und umfassende Rundschau lohnt reichlich die Mühe
des Aufstieges.
Auss icht : W., herrlicher Blick auf die Dachsteingruppe, hierauf
gegen N. über den Strechengraben der Zug des Grimming, weiter das
Todtengebirge, r. Priel bis Warscheneck. In dieser Richtung reizender
Thalblick über das Becken von Liezen. Es folgen über den interessanten
Vordergrund hinweg der große Bosruck und die schroff abstürzenden
Hallermauern, denn Kalbling, Sparafeld, Großer Buchstein und der dreifach
gespaltene Gipfelbau des Reichenstein, weiter die übrigen Johnsbacher Kalk-
riesen. Im Vordergrunde erfreut die Niederung des Paltenthales von
Dietmannsdorf bis Gaishorn das Auge. Gegen NO.—0. folgen der Hoch-
schwab, Wildfeld und Gösseck.
Es beginnen nun die ruhigen Contourlinien der Mugel, des Lantsch,
der Seckaueralpen und des Gleinalpenzuges bis zum Grossing. Über das im
Vordergrund von Pols heraufziehende Thal steigt der Zug der Koralpe auf.
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 2
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892-1897
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.1 x 20.37 cm
- Seiten
- 613
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918