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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
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246 Tauern. — Gaishorn. Die erste urkundliche Erwähnung Gaishorns geschieht 1174, 1160 tritt auch ein Waldmann von Gaishorn auf. Mit Erlaubnis des Erzbischofs Friedrich IV. von Salzburg ddo. 10. August 1448 wurde zu Ehren des h. Virgil auf einer Anhöhe ober Gaishorn vom Pfarrer von St. Lorenzen und der Gemeinde eine kleine Kirche erbaut. 1452 gab es 2 Fleischhauer in Gaishorn, 1458 erscheint die Kirche zu Gaishorn als Filiale der Kirche zu St. Lorenzen und noch als h. Salvatorische, während sie 1467 schon als h. Dreifaltigkeitskirche vorkommt, um 1500 war die Kirche jedoch noch immer Filiale von St. Lorenzen. Um 1520 soll die derzeitige Pfarrkirche erbaut worden sein. 1525 fand hier der Kampf der Söldner Sigismunds von Dietrichstein mit den aufständischen Knappen und Bauern statt. Vom J. 1550 an bis 1599 war die Pfarre durchwegs mit mehr oder minder zum Lutherthum hinneigenden Priestern, oder ganz lutherischen Prädicanten besetzt. Vorii J. 1557—1566 war Gabriel Maisch Pfarrer von Gaishorn; derselbe war verheiratet, trieb das Wirtsgeschäft und fieng dabei wie auch auf der Kanzel allerlei Händel an, bis er endlich vom Abt zu Admont entfernt wurde. Am 22. December 1583 riefen die Bauern ihren Pfarrer ins Gast- haus und stellten ihn zur Bede, auf Grund welchen Auftrages er den neuen (Gregorianischen) Kalender verkündet habe, sie wollten es beim Alten lassen. Noch um das Jahr 1597 besaß Gaishorn einen lutherischen Vicar, welcher zweimal verheiratet war, Thomas Perkhammer. Nach dem Toleranzedict bekannten sich viele Bauern am Gaishorn als Protestanten, doch constituierte sich erst 1820 eine eigene evangelische Gemeinde, während das kleine aber freundliche Gotteshaus erst 1879 ein- geweiht wurde. Die katholische, jüngst renovierte Pfarrkirche liegt infolge starker Anschwemmungen sehr tief s. des Ortes, nächst dem altertümlichen Post- hause. Die Kirche zeigt sich als ein im Langhaus 2 schiffiger, sehr spät- gothischer Bau mit vorgelegtem einschiffigem Chor und kräftiger Thurm- anlage an der W.-Seite. Die von den Türken 1480 zerstörte, 1520 neu erbaute Kirche ist mit einem sehr complicierten Netzgewölbe, welches im Chor noch stern- förmig construiert ist, überragt und charakterisiert dasselbe, wie auch die 2 spiralförmig gewundenen Säulen, die das Schiff in 2 Theile trennen, den Ausgang der Gothik. Der Hochaltar wurde, 1677, einer Inschrift auf den Epitaphien im hinteren Theile der Kirche zufolge, von der Gewerkin in Furth, Katharina Schretterin, gestiftet. (Grabstein derselben 1. vom Hochaltar, f 1687.) St. V i r g i l k i r c h e: S. von Gaishorn schaut von der Thallehne das von alten Linden und Nussbäumen umschattete Virgilskirchlein zu Thale. (Bis dahin 10 Mtn.) Das St. Virgilskirchlein, 1448 erbaut und am 15. Juni 1465 einge- weiht, 1480 von den Türken zerstört und 1524 in seiner heutigen Gestalt
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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