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250 Gaishorn. — Wald.
In weiter Runde umstarren in gigantischem Aufbau die grünen
Wiesenmatten der Treffneralpe, schauerlich wilde Felsenschroffen und selbst
die Gipfel der Hohentauern leuchten über die sw. Horizontlinie auf. In
greifbarer Nähe erheben sich gegen NW. die Sparafeldgruppe und die
prächtige Reichensteingruppe, weiter r. in größerer Ferne der mächtige
große Buchstein und r. davon der Tamischbachthurm, während gegen NO.
der gewaltige Ödstein aufragt. Gegen SW. fesselt insbesondere die ge-
waltige Bösensteingruppe den Blick.
Yon der Treffneralpe führt ein gelb markierter Weg zur Flitzenalpe
in 1 Std. und ein roth markierter, ziemlich steiler Steig in 1 % Stdn.
nach Johnsbach (siehe Seite 50). Von der Treffneralpe besteigt man auch
den Reichenstein in 4 Stdn., schwierige Partie. Siehe Hess' Specialführer
der Ennsthaleralpen.
4. Auf das Fö t t l eck 1875 m. s. von Gaishorn. Der Aufstieg er-
folgt von vlg. Föttl über eine Alpe in 3 % Stdn. — Aussicht besonders
instructiv für die Jolmsbacher und Admonter Gebirge und gegen das
Ennsthal.
Ü b e r g ä n g e : Durch die n. von Gaishorn sich öffnende Schlucht
führt ein markierter Steig in 3 Stdn. direct in das Johnsbacherthal.
5. Nach T r e g e l w a n g (Haltestelle): Ungefähr 3 hn ö. von Gais-
horn liegt das Dorf Tregelwang.
G.: J. Pumpernick vulgo Prugger, 2 Z.; J. Feichter, 1 Z.; Privat-
wolinungen für Sommergäste.
Vo lksschu le : 1 classige, schon 1645 bestehend, definitiv erst
seit 1874.
Sagen: Die Gegend ist ungewöhnlich reich an Schatz- und Gold-
fundsagen. Einst bestand hier ein großer See und Tregelwang lag am
Ufer desselben; noch heute heißt ein hochgelegenes Bauernhaus das
Schiffhaus.
T rege lwang : Dorf mit 78 H. und 282 E. (davon % Protestanten).
Einst, wie die mehrfachen Fände von Römersteinen beweisen, Sitz einer
römischen Station, im 17. und 18. Jahrhundert ein volkreicher, wohlhaben-
der Ort mit großen Eisenwerken zu Furth. Es besitzt eine reizende Um-
gebung mit 2 kaum 20 Mtn. vom Orte entfernten hübschen Wasserfällen,
vielen Alpen und aussichtsreichen Bergspitzen.
A
Wald.
G.: P a c h e r n e g g (die Töchter des Hauses bekannt durch vor-
trefflichen Vortrag steierischer Volkslieder), B r u g g r a b e r, Lo ibi,
Hase iwan der , Mar i e W e i ß , Neupe r etc. alle mit 2—3 Fremden-
zimmern.
Volksschu le : 1 classig in Wald, katholisch, g. vor 1736, in
Unterwald g. 1838, protestantisch.
Sagen: Am Hause des Max Bruggraber zeigt das Hauptthor
deutliche Spuren von Axthieben, welche von den Türken herrühren sollen
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 2
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892-1897
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.1 x 20.37 cm
- Seiten
- 613
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918