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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Seite - 251 -
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Wald. 251 Die S t e i n s c h ü t t ; Auf'n S t re i t ; Mar te r loch . Etwa 2 hm von Unterwald verengt sich der Liesinggraben, so dass ein Engpass ent- steht, hier errichteten zur Zeit des Türkeneinfalles am 9. und 10. August 1480 die Bauern Verhaue, hinter welchen sie große Steinblöcke an- sammelten. um das Eindringen der türkischen Scharen in das Thal der Liesing zu wehren. Dies gelang ihnen auch. Dafür suchten die Türken jedoch über den Schoberberg in die Liesing einzudringen, aber auch hier stellten sich die Liesinger Bauernscharen am -Übergang zur Wehr und warfen die Türken nach erbittertem Kampfe zurück. Der Kampfplatz, auf welchem vor wenigen Jahren erst Morgensterne, Hellebarden etc. ausgegraben wurden, erhielt den noch heute erhalten gebliebenen Namen : „auf'n St re i t" . Weiters erinnert auch das Marter- loch noch an die Türkenzeit, und zwar erzählt die Sage, dass in der Höhle n. von Wald zur Zeit des Türkeneinfalles viele Bewohner von Wald dahin geflüchtet, von den Türken jedoch darin entdeckt und unter den grausamsten Martern getödtet worden wären. Indus t r i e : Federweiß- und Graphitbergbau (außer Betrieb), Ma- gnesitsteinbruch in Vorwald und Wald, mehrere Brettersägen. Wald , ausgedehntes Pfarrdorf mit 163 H. und 670 E., 847 m Sh., auf der nahezu unmerklich verlaufenden Wasserscheide zwischen der Enns und Mur, bestehend aus den Ortschaften Liesing, Meiling und Wald. In Wald befindet sich die katholische und in Unterwald die prote- stantische Kirche nebst Gottesacker und Volksschule. Wald wird schon 925 anlässlich des Gütertausches des Vollfreien Graman mit dem Erzbischofe von Salzburg urkundlich erwähnt und er- scheint 1170 mit Sifried von Wald ein gleichnamiges Geschlecht. Die Kirche St. Kunigund, welche bis 1647 oder 1667 eine Filiale von Kammern war, wird urkundlich zuerst 1418 genannt, dürfte jedoch weit älter sein. Der schlichte, einschiffige, ziemlich spätgothische Kirchenbau wurde 17*84—1788 durch Anbau eines neuen großen PresbjTeriums, welches von Johann Lederwasch 1789 mit Fresken geziert wurde* erweitert und bietet nichts Bemerkenswertes. Im 16. Jahrhundert war die Pfarre unter dem mächtigen Einflüsse der Hoffmann von 1561—1599, somit durch nahezu 40 Jahre mit lutherischen Prädicanten besetzt. Auf Grund des Toleranzedictes bekannten sich zahlreiche Bauernfamilien sogleich offen als Protestanten und versammelten sich die Glaubensgenossen mehrmals im Peterbauernhause zu Wald, wo ihnen der Prediger Johann Tobias Kießling aus Nürnberg Gottesdienst hielt. Am 7. Juli 1795 erfolgte die Bewilligung zur Anstellung eines evangelischen Seelsorgers und wurde als solcher aus Schladming Pastor Michael Schmal berufen. Als plötzlich im J. 1825 die bisherige Beerdigung der in Wald ver- storbenen Protestanten auf dem katholischen Friedhofe behördlich verboten wurde, errichtete die protestantische Gemeinde einen eigenen Friedhof,
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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