Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geographie, Land und Leute
Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Seite - 254 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 254 - in Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2

Bild der Seite - 254 -

Bild der Seite - 254 - in Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2

Text der Seite - 254 -

2 54 Kallwang. we lchen ein e we iße Sch lange im Rachen hä l t , durch e inen f u r c h t l o s e n Hi r t en e r lös t wird, und die Sage von der M u t t e r Pe rch t (Perchtgoba), die in der Perchtnacht (5. auf den 6. Jänner) mit den ungetauften Kinderseelen mitternachts in die Bauernstuben kommt, um von der für sie hingestellten Milch etwas zu genießen. Lauscher werden für ihren Vorwitz schwer bestraft. Ka l lwang , großes Pfarrdorf mit 95 H. und 608 E. (Gemeinde 224 H, und 1114 E.) auf 753 m Sh. verdankt seine heutige Größe und einstige Bedeutung den großen Kupferbergwerken in der Teichen, welche anfangs des 17. Jahrhunderts in stärkeren Betrieb genommen wurden, um im letzten Viertel des vorigen Jahrhunderts, wo 200—300 Knappen bei diesem Bergbaue beschäftigt waren, ihre höchste Blüte zu erreichen. Seit dieser Zeit begann allmählich eine Beschränkung des Bergbaubetriebes, bis 1864 die Radmeister-Communität, die 1846 die Bergwerke erworben hatte, denselben nahezu gänzlich einstellte ; ebenso wurden die Hammer- werke, welche im vorigen Jahrhunderte im Besitze der reichen Hammer- herrenfamilien von Springenfels, Thinn, v. Scheuchenstuel und Ritter von Schragel waren und großen Wohlstand verbreiteten, allmählich aufgelassen. So ist es stille geworden in unserem einst als „goldenes Kallwang" ge- feierten Pfarrdorfe. Urkundlich wird Kallwang 1174 anlässlich einer Güterschenkung an das Stift Seckau als Cheichelwanch etc. zuerst erwähnt. Heinrich II., Bischof von Chiemsee (1266—1274) legte den Grund- stein zur Kirche, die am 2. Mai 1286 vom Bischof Conrad I. von Chiem- see zu Ehren der hl. Dreifaltigkeit und der bl. Gottesmutter eingeweiht wurde. Es bestanden damals nur 2 Altäre, dem bl. Oswald und der bl. Magdalena geweiht. Ein 3. Altar wurde am 25. Mai 1433 vom Bischof von Bamberg consecriert. Die Kirche bildete eine Filiale von Kammern. Von der Mitte des 16. Jahrhunderts besetzten die Hoffmanns auf Strechau als Patronen durch über 40 Jahre die Pfarre mit lutherischen Prädicanten. Das große Dorf, von der schlanken Thurmspitze der dicht am Wald- saume sich erhebenden Kirche überragt, liegt knapp an der n. Lehne des Liesingthales, am Eingange des n. herabkommenden Engthaies der Teichen, malerisch überragt von dem auf stattlicher Bergeshöhe weit ins Land schauenden St. S e b a s t i a n s k i r ch le in . Die dem Stifte Admont incorporierte, dem hl. Oswald geweihte Pfarr- kirche besteht aus einem einschiffigen gothischen Langhause und dem 1742 daran angefügten Presbyterium, welches wie das am Gewölbe an- gebrachte holzgeschnitzte Wappen, andeutet, vom Abt Anton II. erbaut wurde. An der Westseite der Kirche erhebt sich der hohe Thurmbau, welchem seine schlanke Spitze zur besonderen Zierde gereicht. An der N.- und S.-Seite der 34 m langen, 10 m breiten und 10 m hohen Kirche zeigen sich kapellenartige Anbauten mit den beiden Seiten- ültären der Kirche, während der zopfige Hochaltar nahezu die ganze Ost- seite des Presbyteriums erfüllt.
zurück zum  Buch Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2"
Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die eherne Mark