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Mautern. 259
an die 80 bezugsberechtigten Hausbesitzer (nach 5 Classen) vertheilt. Her
aufsteigende Fuchs im Wappen von Mautern wird in Verbindung mit der
Entdeckung des Talkbruches gebracht.
G r a p h i t b e r g b a u , am s. Gehänge des Liesingthales der Baron
Franz Mayr von Melnhof'schen Erben. 6 Arbeiter. 5—6000 g.
Im Ranachgraben kommt Quarz in Bergkrystallen und Drusen (Rauch-
topas) vor.
Kunstmül i le, neu eingerichtet, mit elektr. Motor und Beleuchtung.
Sagen : In einem Felsen des Calvarienberges1 befindet sich das
Gold lo ch, welches von einem schwarzen Hunde bewacht wird. Dasselbe
birgt die Schätze, die ein geiziger Wirt, der zuletzt einen Bettler seiner
gesammelten Brotstücke beraubte, aufgespeichert hat.
Sage von der Sch l ange nkönigin . Sage von de r
T e u f e l s g r o t t e * worin der Teufel zuweilen schlafe. Sage vom ge-
s p e n s t i g e n Hi r t en , der sich einst dem Teufel verschrieb, jedoch
vom Priester des Ortes gerettet wurde, später aber infolge seines gottes-
lästerlichen Lebenswandels vom Teufel geholt wurde und nun als feurige
Gestalt nachts umgeht.
M a u t e r n , Markt mit 100 H. und 851 E. (Gemeinde 280 H. mit
2263 E.) auf 713 m Sh. Sitz eines k. k. Bezirksgerichtes sammt Steuer-
amt und eines Doctors der Medicin, liegt sehr malerisch dicht an den be-
waldeten Lehnen des Mauternberges am Ausgange des Magdwiesengrabens
und der Reitingau, gegen N. mächtig überragt von dem in schroffen Wänden
abstürzenden Zug des imposantep Reiting, zu dessen Füßen sich das üppig
cultivierte Gelände des Eselsberges ausbreitet.
G e s c h i c h t l i c h e Skizze. Urkundlich zuerst 1145 als Mutaren
erwähnt, lässt sich hier schon 1187 der Bestand einer dem h. Nicolaus
geweihten Kirche nachweisen, welche im 13. Jahrhundert der Kirche zu
Kammern als Tochterkirche zugewiesen wurde. Urkundlich erscheinen von
1 575 an eigene Pfarrer. Weiters tritt 1160 mit Hartrat von Mautern ein
gleichnamiges Geschlecht auf.
Durch Vermittlung Freiherrn Max Breuners erhob Ferdinand IL am
16. März 1634 Mautern, welches seit Mitte des 16. Jahrhunderts unter
der Jurisdiction der Breuner'schen Herrschaft Ehrnau stand, zum Markte
und damit zum Hauptorte des Liesingthales und ohne Zweifel waren es
abermals die Breuner, welche die am 15. März 1675 erfolgte Bewilligung
dreier Jahrmärkte durch Kaiser Leopold I. vermittelten. 1668 fasste Karl
Gottfried Graf (1658 noch Freiherr) Breuner, geheimer Rath, Präsident
der innerösterreichischen Hofkammer, Herr von Ehrnau, Kammerstein,
Kaisersberg, Waldschacb, Weinburg, Ragitsch und Arnfels, den Entschluss,
in Mautern ein Franciscanerkloster zu gründen.
Anlässlich seines Aufenthaltes in Graz, im Familienhause an der
Ecke der Herren- und Stempfergasse, hielt Graf Breuner schon mehrfach
diesbezügliche Besprechungen mit dem Guardian des Grazer Franciscaner-
klosters und am 17. Jänner 1669, theilte er in einer Zuschrift dem Ordens-
capitel der österreichischen Provinz, welches sich am 29. Jänner 1669 in
17*
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 2
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892-1897
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.1 x 20.37 cm
- Seiten
- 613
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918