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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
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Kammern. 267 Kammern und einmal in Mautern abgehalten wurde. Bei dem großen Brande vom 28. März 1874 in Kammern wurden sämmtliche Requisiten und die ganzen wertvollen Costüme vernichtet. Das Spiel fand auf der Kofler Wiese statt, welche etwa 10 Mtn. n. ober Kammern, rechts vom Calvarienberge sich über einem sanft ab- dachenden Thalhang ausdehnt, welcher gegen die Thalniederung plötzlich schroff abfällt. Auf diesem mäßig ansteigenden, von Hochwald umsäumten Wiesenplan, ober welchen sich das schroffe Felsgewände des Reiting erhebt, entwickelte sich das großartige Volksschauspiel, zu welchem immer aus weitem Umkreise die Volksmenge herbeiströmte. Noch bezeichnet ein kurzer Holzpfahl die Stelle, wo das Kreuz, an Welchem Christus den Leidenskelch leerte, sich erhob. Das Spiel wurde mit großem Prunke aufgeführt, es wirkten dabei gegen 100 Personen, davon über 20 zu Pferde und vielfach in kostbaren Costümen mit. Der Volksstimmung, welche gebieterisch ein Opfer für den Verratli des Judas verlangte, wurde dadurch Rechnung getragen, dass derselbe ergriffen, über das Feld geschleift und unter brausendem Bei- falle der Zuseher über die Böschung in ein unterhalb derselben ange- zündetes Strohfeuer geworfen wurde. Regisseur war der Caplan P. Leonidas Kaltenegger. Heute nach 30 Jahren gibt es noch Leute, die ihre damals gesprochenen Rollen auswendig können. Wie in Oberammergau wählte man auch hier nur solche Personen zum Spiele aus, deren Physiognomien den traditonellen T}rpen entsprach und die vom guten Rufe waren. Dem Verfasser dieses Werkes liegt als vergilbtes abgegriffenes Buch der handschriftliche Text vom J. 1808 zu diesem Passionsspiele, welches reich an dramatischen Momenten ist, vor. Der Raummangel gestattet es jedoch leider nicht, Textproben zu bringen. Spaz ie rgänge : 1. In den Leimsgraben; j/4 Stdn. w. von Kammern zweigt ein Weg 1. in den Leimsgraben ab, ein freundliches Thal mit vielen an den Thallehnen sich ausbreitenden Bauernhöfen. Der Weg führt an der Baron Mayr'schen Holzsäge vorbei zu den großen Graphitwerken am Ende des Thaies, welche den Besuch des Grabens lohnen. 2. Scha r sdor f . 1 y2 Stdn. Sehr anmuthige Wanderung. Durch einen herrlichen Naturpark zieht der Weg mit stets wechselnden Land- schaftsbildern über Dirnsdorf und Mochel immer an den ö. Abstiegen des Reiting dahin, um zuletzt das auf einer Anhöhe ausgebreitete Dorf Scharsdorf zu erreichen. G.: Dippold mit 2 Z., gut und billig. Vo lksschu le : 1 classig, g. 1874. Gebräuche : Zu Weihnachten wird in der Mitte des Bauern- hofes ein großer, mit Bändern aufgeputzter Tannenbaum aufgestellt. Am hl. Abend wird in allen Bauernhäusern in den Wohnzimmern Stroh auf- gestreut, und zwar nahezu fußhoch; darauf schlafen die Hausbewohner die Feiertage hindurch, weil der Heiland auch im Stalle geboren wurde. Das schon 1155 als Sawisdorf urkundlich genannte Dorf bildet eine Catastral- gemeinde der Ortsgemeinde Gai, die nachstehende Ortschaften umfasst: Schars- dorf, Kurzheim, Gausendorf, Gössgraben, Oberdorf, Gimplach, Edling, Töllach, Putzenberg, Windischbüclil und Gai, mit zusammen 1223 E.
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
Titel
Die eherne Mark
Untertitel
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Band
2
Autor
Ferdinand Krauss
Verlag
Leykam
Ort
Graz
Datum
1892-1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
14.1 x 20.37 cm
Seiten
613
Schlagwörter
Steiermark, Heimatkunde
Kategorien
Geographie, Land und Leute
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