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270 Bahnstation St. Michael-EinÖd-Landesgrenze.
K. k. Staatsbahn. Bahnstation St. Michael-Einöd-
Landesgrenze.
Von der ausgedehnten Bahnhofanlage zu S t. M i c h a e 1 wendet sich
der Zug in großem Bogen in das Thal der Mur, in dessen äußerstem
Hintergrunde der langgestreckte Zug der Seethaleraipen den Horizont
begrenzt und tangiert die Wahlstatt der Schlacht vom 9. Mai 1809. Man
erblickt 1. dicht an der Bahn das vereinsamte uralte St. Walpurgis-Kirch-
lein. Kurz darauf taucht r. auf waldiger Bergeshöhe die Ruine der Burg
Kaisersberg auf, während an der jenseitigen Berglehne das schöne Pfarr-
dorf St. Stefan ob Leoben den Blick auf sich lenkt. Die Bahn erreicht
hier die erste Ha l t e s t e l l e Kaisersberg . Bei der Weiterfahrt zeigt
sich r. das Neuschloss Kaisersberg. Die Bahn zieht weiter gegen die
Ha l t e s t e l l e Krauba th , zu Füßen des an der n. Berglehne sich
ausdehnenden alten Pfarrdorfes Kraubath. Kurz darauf beginnt sich das
Murthal plötzlich zu engen und drängen die steil abfallenden Waldlehnen,
Fluss, Straße und Bahn dicht aneinander. Nach dieser Thalenge öffnet
sich plötzlich das mächtige in weiter Runde von in drei- bis vierfachen
Bergstufen aufsteigenden Höhenzügen umschlossene Eichfeld, zur Rechten
überragt von der breiten und langgestreckten Terrasse des Mareinerbodens,
auf welchem vorerst die Ortschaft Feistritz mit, alter Kirche sichtbar wird.
In gerader Linie zieht die Bahn der Sta t ion St. Lorenzen dicht
an dem gleichnamigen Pfarrdorfe zu. Immer weiter und weiter buchtet
sich nun der Murboden aus ; von dem Mareinerboden taucht der hoch-
ragende Bau der schönen gothischen Kirche von St. Marein und ein
wenig höher das gothische St. Martha-Kirchlein auf, während gegen NW.
die alte Siedlung der Benedictinerabtei zu Seckau mit dem Markte Seckau
das Hochland krönt. Wie ein blinkendes Sternlein leuchtet ober Seckau
von den Hängen der Hochalpe das Kirchlein zu Maria-Schnee, während
am Fuße der bewaldeten Lehne des Mareinerbodens die altersgraue
romanische Kirche zu St. Kobenz aufragt. Zur Linken erblickt man am
Berghang vorerst das Kirchlein St. Benedicten und später im Thalboden
das Pfarrdorf St. Margarethen. Die Bahn zieht nun, die Mur auf eiserner
Gitterbrücke übersetzend, der Stadt Kni t te l fel d zu, deren hochragende
qualmende Schlote sie schon von weiter Ferne als große Industriestädte
erkennen lassen. Vor der Einfahrt in die Station erblickt man r. am
Fuße eines bewaldeten Kogels das von zwei Rundthürmen flankierte alte
Schlösschen Hauzenbühel und 1. dicht vor der Stadt den alten Hammer-
herrensitz zu Ainlach mit großen Parkanlagen. L. von der Station dehnen
sich auch die Bauten der Reparaturwerkstätte der Staatsbahn aus, während
zur Rechten sich die Fabriksgebäude der Firma Haardt & Cie. (Austria) hin-
ziehen. Oberhalb derselben erstreckt sich auf einer Terrasse die Stadt mit der
hochragenden Pfarrkirche. Von dieser belebtesten Station der ganzen
Strecke Leoben-Klagenfurt zieht die Bahn nun weiter, das riesige Eichfeld
durchschneidend, in welcher von N. das Thal der Ingering mündet. R. tritt
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Band 2
- Titel
- Die eherne Mark
- Untertitel
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Band
- 2
- Autor
- Ferdinand Krauss
- Verlag
- Leykam
- Ort
- Graz
- Datum
- 1892-1897
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 14.1 x 20.37 cm
- Seiten
- 613
- Schlagwörter
- Steiermark, Heimatkunde
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918